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DOI: 10.1055/s-2007-971852
Osteotomien nach in Achsenabweichung verheilten Frakturen des Handskeletts
Publication History
Publication Date:
12 April 2007 (online)

Zusammenfassung
Die Versorgung von knöchernen Verletzungen des Handskeletts hat sich in den letzten Jahren durch die rasante Entwicklung von neuen Osteosynthesetechniken mehr zur operativen Therapie gewandelt. Die Entwicklung von Mikroplatten und Schrauben ermöglicht zunehmend die Stabilisierung von komplizierten gelenknahen Frakturen. Massengill u. Mitarb. [3] sowie Black u. Mitarb. [1] konnten anhand von biomechanischen Untersuchungen zeigen, dass die höchste Stabilität durch Platten und Schrauben erreicht wird. Trotzdem muss insbesondere bei komplexen Handverletzungen gelegentlich noch auf K-Drahtosteosynthesen zurückgegriffen werden. Nach unseren Erfahrungen besteht hier besonders die Gefahr von Achs- und Rotationsfehlstellungen der Finger- und Mittelhandknochen (Abb.1). Auch nach unzureichender Immobilisation bei konservativer Frakturbehandlung werden häufig Achs- und Rotationsfehlstellungen beobachtet [7]. Diese werden vom Patienten nicht toleriert, weil sie zur Behinderung des Faustschlusses sowie durch Ušberkreuzen der Finger zur Störung der Greiffunktion führen. Defektfrakturen können zusätzlich noch Längendifferenzen bedingen, welche das komplizierte Sehnenspiel erheblich beeinträchtigen. Achsfehlstellungen können primär nach fehlerhaften Osteosynthesen, insbesondere bei Trümmerfrakturen, und sekundär durch Fehlheilung (Pseudarthrosen, Infekt) auftreten. Der Zeitpunkt der Korrektur hängt vomFrakturtyp und den Begleitverletzungen ab. Bei Trümmerfrakturen erfolgt die Korrekturosteotomie nach der Frakturkonsolidierung, wohingegen bei einfachen Frakturen die Korrektur noch vor der Ausheilung durchzuführen ist. Bei den meisten Patienten liegen Kombinationsfehlstellungen vor. Deshalb ist eine genaue prä- operative Analyse der Fehlstellung und Planung der Osteosynthese erforderlich. Die Korrekturebene richtet sich nach der Art und Höhe der Fehlstellung. Das Ziel der Korrektur ist die dreidimensionale Wiederherstellung der ursprünglichen Skelettachse und -Länge. Als Implantate für die übungsstabilen Osteosynthesen kommen bevorzugt Platten und Schrauben in Betracht.