Pneumologie 2007; 61 - V121
DOI: 10.1055/s-2007-973118

Abschätzung der körperlichen Leistungsfähigkeit bochumer Medizinstudenten

W Marek 1, E Marek 1, F Nensa 1, A Bode-Becker 1, K Mückenhoff 2
  • 1Institut für Arbeitsphysiologie an der Augusta Kranken Anstalt
  • 2Institut für Physiologie, Ruhr-Universität Bochum

Im Rahmen des Physiologiepraktikums werden ergospirometrische Untersuchungen im aeroben Leistungsbereich zur Ermittlung respiratorischer und kardiovaskulärer Anpassungen des Organismus an körperliche Arbeit durchgeführt. Auf die Messung der maximalen Sauerstoffaufnahmekapazität der Studenten wird dabei verzichtet. Um dennoch Aussagen über die individuelle körperliche Leistungsfähigkeit zu treffen, berechneten wir die physiologischen Parameter bei der maximalen Herzfrequenz durch numerische Extrapolation der experimentell ermittelten Wertzusammenhänge.

85 gesunde Studenten (35 w, 50m, Alter 22,6±2,3 Jahre), wurden auf dem Fahrradergometer im aeroben Bereich (<2,0 Watt/kg) belastet. Nach einer Ruhemessung, erfolgten Belastungen mit 30, 60, 90 und 120 Watt über 5min mit jeweils 10minütiger Pause. Atmungs- und Kreislaufparameter wurden im „steady state“ in der 4. und 5. min gemessen. Wir finden streng lineare Beziehungen zwischen den physiologischen Messgrößen und der externen mechanischen Leistung im aeroben Bereich. Die Berechnungen der Sauerstoffaufnahme und der externen Leistung bei maximaler Herzfrequenz (220 minus Lebensalter) ergeben:

Für die Studentinnen errechnet sich eine maximale O2-Aufnahme von 2,08±0,77l/min (33,7±12,1ml/kg/min) und für die Studenten von 2,76±0,53l/min (35,6±6,8ml/kg/min), bei einer mechanischen Leistung von 172±45 Watt bzw. 232±54 Watt. Bei den Studentinnen entspricht dies 103±36% des Sollwertes und für die Studenten 84±16%. Die Leistung bei einer Herzfrequenz von 170/min (PWC170) beträgt 132±36 Watt bzw. 180±44 Watt.

Die maximale Sauerstoffaufnahme und die externen Leistungen entsprechen bei den Studentinnen den Sollwerten, während die Werte für die Studenten im mittel dem unteren Grenzwert zuzurechen sind.