Pneumologie 2007; 61 - P63
DOI: 10.1055/s-2007-973141

Vibration Response Imaging (VRI) bei Quarzstaubbedingten Lungenveränderungen

F Hoffmeyer 1, V Harth 1, J Bünger 1, J Henry 1, A Dehlinger 2, G Weinberg 2, A Kushnir 2, T Brüning 1, R Merget 1
  • 1 Klinische Arbeitsmedizin, BGFA, Bochum
  • 2DeepBreeze, Or-Akiva, Israel

Einleitung:

VRI ist ein neuartiges diagnostisches Bildgebungsverfahren, das die Vibrationen, die während der Ein- und Ausatmung in den Atemwegen entstehen, über 40 aktive Sensoren detektiert. Nach computergestützter Integration und Umwandlung werden die Daten als Energiebilder visualisiert. Damit stehen sie einer sequentiellen und dynamischen Analyse zur Verfügung. Das Vibrationsverhalten wird maßgeblich durch strukturelle und funktionelle Eigenschaften der Lunge beeinflusst. Veränderungen des Lungenparenchyms und der Pleura spiegeln sich in modifizieren Vibrationsmustern wider und können so visuell erfasst werden. Ergebnisse lungengesunder Personen liegen zum Vergleich vor.

Zielsetzung:

Erfassung und Beschreibung von VRI bei Quarzstaubbedingten Lungenveränderungen im Vergleich zum Normalbefund.

Methode:

VRI wurde angewendet bei 25Männern, die sich zur Begutachtung im BGFA vorstellten. Die Quarzstaubexposition war bekannt; eine medizinische Anamnese, körperliche Befunderhebung sowie Lungenfunktion und radiologische Diagnostik wurden durchgeführt. Die erhobenen VRI Ergebnisse wurden verblindet ausgewertet. Ein positives Ethikvotum der Ruhr-Universität liegt vor.

Ergebnisse:

Bei zwei Personen konnte bezogen auf die Kriterien dynamischer Bildaufbau, maximale Signalintensität sowie Lungenkontur ein normaler Befund erhoben werden.

Eine asymmetrische, verzögerte Abbildung der Ventilation stellte sich bei sieben Personen dar. Deutliche Minderungen der Intensität im Bereich einer gesamten Lungenhälfte fanden sich bei vier, sowie regionale Ventilationsverminderungen bei sechs Personen. Trockene Nebengeräusche wurden computergestützt bei sechs Personen erfasst.

Schlussfolgerung:

Das VRI wurde bei 23 Personen als „abweichend vom Normalmuster“ eingeschätzt. Lediglich bei zwei Exponierten ließen sich keine Unterschiede zum VRI-Normalmuster abgrenzen. Diese Personen zeigten dabei keine Hinweise für interstitielle oder pleurale Veränderungen. Die Ergebnisse deuten auf eine hohe Sensitivität des Messverfahrens hin.