Zweitlinientherapie mit Mitomycin/Vinorelbin: Lebensqualität und Pharmaökonomie

Einleitung:

In der Zweitlinientherapie des fortgeschrittenen nichtkleinzelligen Bronchialkarzinoms (NSCLC) wird in der Regel eine Monotherapie mit Docetaxel, Pemetrexed oder Erlotinib durchgeführt. Das mediane Überleben liegt dabei zwischen 6,7 und 8,3 Monaten.

In einer Phase II Studie führte die Kombination Mitomycin/Vinorelbin bei der Behandlung von 42 vorbehandelten Patienten mit fortgeschrittenem NSCLC zu einem medianen Überleben von 8,5 Monaten. Nebenzielkriterium war in dieser Studie die Lebensqualität.

Methoden:

Die Lebensqualität (LQ) unter einer Mitomycin/Vinorelbin Zweitlinientherapie wurde mithilfe des standardisierten EORTC QLQ-C30 Fragebogens und dem lungenkarzinomspezifischen LC 13-Modul erhoben. Bei der pharmaökonomischen Betrachtung wurden die Arzneimittelpreise der Lauer-Taxe (2006) herangezogen.

Ergebnisse:

Insgesamt 30 (71,4%) der Patienten füllten die QLQ-C30 Fragebögen vor Therapiebeginn aus und 25 (59,6%) der Patienten nach Beendigung der Chemotherapie. Der globale Gesundheitszustand nahm vom Basiswert 49,4 auf 40,8 ab (–17,4%). Die Items Übelkeit/Erbrechen und Insomnie verbesserten sich leicht. Vergleichbare Daten zur LQ unter einer Docetaxel-Monotherapie zeigen einen Abfall des Basiswertes von 58 auf 46 (–21%), Dancey et al. 2004. Beim Vergleich der Medikamentenkosten ergaben sich für die Kombination Mitomycin/Vinorelbin Therapiekosten von 574,-€ pro Zyklus. Eine Docetaxel-Monotherapie kostet dagegen 1802,- € pro Zyklus, eine monatliche Therapie mit Erlotinib 2590,- €.

Schlussfolgerung:

Die Lebensqualität unter der Kombination Mitomycin/Vinorelbin lässt sich mit der LQ unter einer Docetaxel-Monotherapie vergleichen. Auf Basis der Medikamentenkosten ist Mitomycin/Vinorelbin im Vergleich zu einer Behandlung mit Docetaxel, Pemetrexed oder Erlotinib eine sehr kostengünstige Therapie, woraus sich ein sehr gutes Kosten-Nutzen-Verhältnis ergibt.