RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-2007-973174
Wirkung wiederholter Expositionen gegenüber Zigarettenrauchextrakt sowie von Nikotin und N-Acetylcystein auf die Proliferation menschlicher Lungenfibroblasten
Hintergrund: Kulturen menschlicher Lungenfibroblasten können auf die temporäre Exposition gegenüber Zigarettenrauchextrakt (CSE) mit einer Verlangsamung der Proliferation und Zeichen einer induzierten Seneszenz reagieren. Ob dies zu einer Protektion, beispielsweise durch Aufregulierung der antioxidativen Abwehr, führt und welche der Komponenten von CSE hieran Anteil hat, ist bislang unbekannt.
Fragestellung: Wir untersuchten, ob die zweimalige Gabe von CSE andere Wirkungen als die einmalige ausübt, ob Nikotin in einer dem CSE entsprechenden Konzentration im Modellsystem Effekte hat und ob N-Acetylcystein (NAC) einen Schutzeffekt ausübt.
Methode: Subkonfluente Kulturen von Fibroblasten aus parenchymalen Gewebeproben wurden für 2 Tage entweder 2% CSE oder Medium (Kontrolle) ausgesetzt. 2 Tage nach Ende der Exposition erfolgte eine erneute 2-tägige Exposition. Ferner wurde Nikotin (40µM) einmalig gegeben sowie eine Präinkubation mit 1 mM NAC vor Gabe von CSE durchgeführt.
Ergebnisse: Die einmalige frühe oder späte sowie die zweimalige Gabe von CSE führten zu einer signifikanten Reduktion der finalen Zellzahl gegenüber den Kontrollen (n=15, jeweils p<0,01). Zweimalige Exposition hatte einen stärkeren Effekt als einmalige und späte einen stärkeren als frühe. Nikotin bewirkte ebenfalls eine signifikante Reduktion der Proliferation. NAC reduzierte den Effekt von CSE auf etwa 50% und ergab ähnliche Werte wie Nikotin. Keine der Expositionen war von Änderungen der Vitalität der Zellen begleitet.
Schlussfolgerungen: Die Daten ergaben, dass die temporäre Exposition gegenüber CSE keinen protektiven Effekt gegenüber einer nachfolgenden ausübte und die Zellen im Laufe der Proliferation sensibler gegenüber CSE wurden. Dies deutet darauf hin, dass Oxidantien nicht alleine den Effekt von CSE erklären. In Übereinstimmung damit schienen die Effekte jeweils etwa zur Hälfte auf Nikotin und auf Oxidantien im CSE zurückzugehen.
Unterstützt von der Friedrich-Baur-Stiftung, München