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DOI: 10.1055/s-2007-973185
Validierung einer deutschsprachigen verbalen Deskriptorenliste zur qualitativen Beschreibung von Atemnot bei COPD
Verbale Deskriptoren von Atemnot wurden als relevante Quelle diagnostischer Information zur vorliegenden Pathophysiologie vorgeschlagen sowie als Instrument zur Optimierung des Behandlungsverlaufs. Eine in Anlehnung an eine englische Version von uns entwickelte deutsche Deskriptorenliste zur qualitativen Beschreibung von Atemnot wurde daher an 80 Patienten mit COPD (überwiegend Schweregrad:2–3, M=63 Jahre) validiert. Diese beurteilten ihre empfundene Atemnot während einer Ruhebedingung (RB), leichter Fahrradergometerbelastung (LB) und mäßig-starker Belastung beim 6min-Gehtest (SB) anhand dieser Deskriptoren jeweils auf einer Likert-Skala von 0–10. Mittels hierarchischer Clusteranalyse wurden aus den 22 analysierten Deskriptoren 5 separate Cluster von Atemnot extrahiert: schwere/schnelle Atmung; flache Atmung; Obstruktion; Arbeit/Anstrengung und Ersticken. Mit Ausnahme des Clusters flache Atmung zeigten alle Clustermittelwerte bei mäßig-starker Belastung signifikant negative Korrelationen mit dem Baseline FEV1%Soll (p's ≤9,001), der Baseline VC%Soll (p's <0,01), dem COPD-Schweregrad (p's <0,01) sowie dem Baseline Dyspnea Index (p's ≤0,01). Die Clustermittelwerte für schwere/schnelle Atmung und Arbeit/Anstrengung waren außerdem signifikant negativ mit dem Baseline pO2 korreliert (p's <0,05), während zusätzlich diejenigen für schwere/schnelle Atmung und Ersticken negativ mit der 6min-Gehstrecke korreliert waren (p <0,05 bzw. p <0,01). Eine ANOVA über die 3 Bedingungen hinweg ergab, dass alle 5 Clustermittelwerte signifikante Anstiege zwischen RB und SB (p's <0,05) sowie LB und SB (p's <0,01) aufwiesen. Die Clustermittelwerte für schwere/schnelle Atmung und Arbeit/Anstrengung zeigten zudem einen Anstieg zwischen RB und LB (p ≤0,01 bzw. p <0,06) sowie die höchsten Effektstärken (η2=0,39 bzw. η2=0,26), d.h. besondere Sensitivität bei unterschiedlichen Belastungsstufen. Die Ergebnisse sprechen für die valide Einsatzmöglichkeit der deutschen Deskriptorenliste zur Beschreibung von Atemnot bei COPD.