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DOI: 10.1055/s-2007-973247
Pathologisch-anatomische Befunde bei bekanntem extrapulmonalem malignem Tumor: Nur in 52% tatsächlicher Nachweis von Metastasen
Einleitung: Bei bekanntem extrapulmonalem Tumor in der Vorgeschichte stellt sich stets die Frage, ob es sich bei einem radiologisch gesichertem Herdbefund um eine Metastase, ein pulmonales Zweitkarzinom oder einen anderweitigen Prozess handelt.
Material und Methoden: Während eines Zeitraumes von 6 Monaten wurden 98 Schnellschnittuntersuchungen bei bekanntem extrapulmonalem malignem Tumor durchgeführt und ausgewertet.
Ergebnisse: Der Altermedian betrug 63 Jahre, die Alterspanne lag zwischen 8 und 82 Jahren. Von den Patienten waren 51% männlich. In 9,2% waren zwei verschiedene Karzinome bekannt, in 3,1% wurde ein CUP-Syndrom diskutiert. Die häufigsten angegebenen Primärtumoren waren das Mammakarzinom (22,4%), das kolorektale Karzinom (18,4%) und das Nierenzellkarzinom (15,3%). Andere Malignome des Gastrointestinal-, Urogenitaltrakt und des HNO-Bereiches fanden sich in 13,3%, 12,2% bzw. 8,1%. Sarkome und maligne Melanome waren mit 7,1% bzw. 5,1% in der Vorgeschichte vertreten. Pathologisch-anatomisch konnten tatsächliche Metastasen nur in 52% der Fälle nachgewiesen werden. In 16,1% fanden sich ein pulmonales Zweitkarzinom sowie in 17,3% eine Entzündung, davon in 2% eine floride Tuberkulose. In 9,1% konnten ein benigner Tumor bzw. eine tumorartige Läsion und in 5,1% kein relevanter Befund belegt werden. Bei malignen Tumoren wurde die Tumorart (vermutete Metastase bzw. pulmonaler Primarius) zu 85,1% im Schnellschnitt bereits richtig diagnostiziert.
Schlussfolgerung: Eine histologische Abklärung metastasenverdächtiger Herde ist daher in der Regel indiziert, da diese nur in etwas über der Hälfte der Fälle tatsächlich vorliegen. Mit der Schnellschnittdiagnostik kann eine hohe Trefferquote erzielt werden.