„Vascular endothelial growth factor“ (VEGF) im Atemkondensat korreliert mit dem Outcome von Patienten mit akuter Lungenschädigung

Die akute Lungenschädigung (ALI) ist durch eine erhöhte Membranpermeabilität, ein interstitielles und alveoläres Ödem, den Einstrom von zirkulierenden Entzündungszellen und die Bildung hyaliner Membranen charakterisiert. In einer Vielzahl von Untersuchungen zum akuten Lungenversagen konnte ein Zusammenhang zwischen VEGF und einer günstigeren Prognose gezeigt werden. VEGF spielt dabei eine Rolle bei der Regulation der Gefäßpermeabilität für Wasser und Protein.

Das Ziel dieser Untersuchung war die Charakterisierung der Rolle von VEGF, Angiogenin, basic fibroblast growth factor (bFGF), IL-8 und TNF-alpha im Atmkondensat von invasiv beatmeten Patienten mit einer akuten Lungenschädigung. Zu diesem Zwecke wurde Atemkondensat von 30 Patienten mit einer ALI (mit unterschiedlicher Ausprägung) von der 24 bis 72 Stunde nach Beginn der Beatmung gesammelt. Die Ergebnisse wurden in Beziehung zu gesetzt zu Beatmungsparametern, klinischen Scores und Outcome. Die Messung der Zytokine erfolgte mittels bead basiertem Immunoassay (CBA).

Wir beobachteten signifikant niedrigere VEGF-Werte im Atemkondensat in der Gruppe der verstorbenen Patienten im Vergleich zu den Überlebenden (Median: 108 pg/ml vs. 32,4 pg/ml; Mann-Whitney-Test: p<0,0001). Es zeigten sich dagegen keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen bei Angiogenin, bFGF, IL-8 und TNF-alpha. Weiterhin war keine Korrelation zwischen den im Atemkondensat gemessenen Markern und Beatmungsparametern oder dem Oxigenierungsindex nachweisbar.

Wir schlussfolgern, dass die Messung von VEGF im Atemkondensat eine noch weiter zu untersuchende Methode ist, um weitere prognostischen Informationen direkt aus akut geschädigten Lungen zu erhalten.