Pneumologie 2007; 61 - P165
DOI: 10.1055/s-2007-973286

Thoraxchirurgische Aufgaben bei der Behandlung des Mammakarzinoms

L Lampl 1
  • 1Herz/Thoraxchirurgie, Klinikum Augsburg

Einleitung: Das Mammakarzinom ist derzeit mit 9 Neuerkrankungen pro 1000 Frauen/Jahr ein häufiges Karzinom, das teils durch Früherkennung, teils auch durch die breite Palette an wirksamen Medikamenten, lange Überlebenszeiten für die Patientinnen aufweist. Dadurch auch vielfach das Erleben von Lokalrezidiven, Organmetastasen (häufig in der Lunge) und Pleurakarzinose.

Material und Methoden: Es ergeben sich insgesamt für den Thoraxchirurgen folgende Arbeitsfelder: 1. Sentinel-Lymphknoten-Sampling in der Mammariakette. 2. Resektion von Lungenmetastasen. 3. Chirurgische Behandlung von rezidivierenden Pleuraergüssen. 4. Brustwandresektionen und deren plastische Versorgung nach Entfernung tiefgreifender Lokalrezidive respektive Sternummetastasen.

Resultate: Obwohl in den Gruppen 2. bis 4. sehr heterogene Ausgangssituationen vorliegen, kann doch zumindest festgestellt werden: Medianes Überleben nach Brustwandresektion/Rekonstruktion der Infiltration durch Mammakarzinom 48 Monate. 5-Jahresüberlebensrate nach Metastasenresektion (Lasertechnik, nicht nur singuläre Metastasen) 35%. Langzeitüberleben in der Gruppe der Patienten mit palliativer Pleurektomie/Dekortikation für mehrere Jahre möglich.

Zusammenfassung: Um die bestmögliche Behandlung eines fortgeschrittenen Mammakarzinoms zu ermöglichen, ist die enge Zusammenarbeit zwischen Gynäkologen/Chirurgen und Thoraxchirurgen äußerst sinnvoll, da hierdurch eine deutliche Verbesserung des Überlebens sowie der Lebensqualität erreicht wird. Wichtig ist insbesondere zu wissen, dass aufgrund des Lifestyles (Rauchen!) bei vielen Frauen, die ein Mammakarzinom in er Vorgeschichte haben, ein neu aufgetretener Rundherd in der Lunge in Wirklichkeit ein Bronchuskarzinom ist.