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DOI: 10.1055/s-2007-973291
Primäre und sekundäre Neubildungen der Lunge – Beitrag der Zytologie zur Differenzialdiagnostik des Adenokarzinoms
Einleitung: Die verbesserte Prognose metastasierender extrathorakaler Tumore erfordert in der Praxis vermehrt die histogenetische Einordnung neu entstandener pulmonaler Tumore. Diagnostisch und therapeutisch bedeutsam ist dabei vor allem die Unterscheidung zwischen Lungenmetastasen extrathorakaler Tumoren und bronchogenen Adenokarzinomen (ADCa). Über die etablierten immunhistochemischen Verfahren hinaus, ist eine Charakterisierung von Metastasen bereits an Hand von Standardfärbungen möglich.
Ziel: Einschätzung des Beitrags der Routinezytologie zur differenzialdiagnostischen Unterscheidung ausgewählter häufig metastasierender Tumore von bronchogenen Adenokarzinomen.
Methodik: Die zyto-/histologischen Befunde aller konsekutiv im Zeitraum von 1997 bis 2005 in der Thoraxchirurgischen Abteilung der Lungenklinik Großhansdorf operierten 4354 Patienten wurden retrospektiv mit den am Resektat gesicherten histologischen Diagnosen verglichen.
Ergebnisse: An 5133 zyto-/histologisch getrennt untersuchten Entnahmeorten konnte histologisch am Resektat Malignität nachgewiesen werden. 3979mal handelte es sich um primäre Tumore der Lunge und 1154mal um sekundäre Malignome. Karzinome vom intestinalen Typ (ICa) traten dabei am häufigsten auf, gefolgt von Mamma (MCa) und Nierenzellkarzinomen (NCa), Melanomen (Me) und Schilddrüsenkarzinomen (SCa). An Hand konventioneller zytologischer Kriterien konnten ADCa mit einer Wahrscheinlichkeit von 91% von metastasierenden Tumoren unterschieden werden. Am wahrscheinlichsten traf die Diagnose eines SCa, weniger wahrscheinlich die zytologische Diagnose eine MCa zu (Tabelle).
|
|
n |
a posteriori Wahrscheinlichkeit (in %) |
|
ICa |
139 |
97,6 |
|
MCa |
116 |
68,9 |
|
NCa |
69 |
95,5 |
|
Me |
66 |
94,8 |
|
SCa |
20 |
100,0 |
|
ADCa |
2176 |
91,1 |
Schlussfolgerung: Die Mehrzahl metastasierender Tumore lassen sich bereits mit der konventionellen Zytologie sicher von Bronchialkarzinomen unterscheiden.
Mit Unterstützung der LVA Hamburg