RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-2007-973292
Chirurgische Biopsiediagnostik – Sicherheit der zytologischen Typisierung des Bronchialkarzinoms
Einleitung: Die auf der histologischen Untersuchung chirurgisch gewonnener Gewebeproben basierenden WHO-Klassifikation 1999 zielt auf eine reproduzierbare morphologische Tumorklassifikation als Voraussetzung für Diagnose und Therapie von Bronchialkarzinomen. Vergleichbare Analysen, die eine Einschätzung der Eignung zytologischer Beurteilungskriterien in dieser Hinsicht erlauben, sind selten.
Ziel: Einschätzung der Sicherheit zytologischer Typendiagnosen an chirurgisch gewonnenem Untersuchungsgut.
Methodik: Alle konsekutiv von 1/97 bis 12/05 in der Thoraxchirurgischen Abteilung der Lungenklinik Großhansdorf intraoperativ an 4354 Patienten erhobenen 2355 zytologischen Befunde wurden retrospektiv mit den an den jeweiligen Entnahmeorten am Resektat gesicherten histologischen Diagnosen verglichen.
Ergebnisse: 4392 intraoperativ gewonnene zytologische Ergebnisse wurden mit den histologisch am Resektat erhobenen Diagnosen verglichen. 2403 handelte es sich um maligne, 1935 um benigne Läsionen. 54 blieb die jeweils vorliegende Dignität unklar. In 1726 Fällen handelte es sich um primäre pulmonale Karzinome. Insgesamt erreichte die Zytologie eine Sensitivität von 92,5%, bei einer Spezifität von 98,6% und einer diagnostischen Sicherheit von 95,3%. Am häufigsten wurden Adeno- (ADCa), gefolgt von Plattenepithel- (PCa) und großzelligen Karzinomen (LCa) untersucht. Deutlich seltener handelte es sich um Karzinoide (KCa) oder um kleinzellige Karzinome (SCLC) bei denen die Zytologie die größte diagnostische Sicherheit erreichte. Die niedrigste Sicherheit fand sich beim ADCa (Tabelle).
|
Tumortyp |
n |
Diagnostische Sicherheit (in %) |
|
PCa |
309 |
92,1% |
|
SCLC |
27 |
98,7% |
|
ADCA |
1042 |
83,0% |
|
LCa |
157 |
88,6% |
|
KCa |
76 |
98,9% |
Schlussfolgerung: Über die Erkennung der Dignität hinaus erlauben zytologische Untersuchungen chirurgisch gewonnener Zell- und Gewebeproben mit einer hohen diagnostischen Sicherheit die Erkennung des vorliegenden Tumortyps.
Mit Unterstützung der LVA Hamburg