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DOI: 10.1055/s-2007-973311
Wie gut ist die Signalqualität des ambulanten Schlafapnoe-Monitorings?
Fragestellung: Ambulante Messungen der nächtlichen Atmung zur Differentialdignose schlafbezogener Atmungsstörungen erfolgen unbeaufsichtigt, die Sensoren werden vom Patienten selbst angelegt. Es wurde untersucht, ob die Signalqualität während der Ableitungszeit ausreichend war.
Methodik: Nach gründlicher Einweisung in der Praxis, Demonstration der Position der Sensoren und Mitgeben einer schriftlichen und bebilderten Anleitung legten die Patienten die ambulanten Messeinheiten zuhause abends selbst an. Es wurden 4 Geräte zweier Hersteller eingesetzt, alle Geräte erlaubten gemäß den aktuellen BUB-Richtlinien auch die Erfassung des thorakalen und abdomominellen Efforts. Die Messkurven wurden am folgenden Tag ausgelesen und manuell durchgesehen. Anhand dieser Betrachtung der Kurven und mithilfe der graphischen Nachtübersichten wurde ausgemesen, wieviel Prozent der gesamten Messzeit jedes Einzelsignal (Atemfluss, thorakaler Effort, abdomineller Effort, Sauerstoffsättigung, Körperlage) auswertbar war. Untersucht wurden prospektiv über den Zeitraum vom 20.5. bis zum 30.6. 2006 konsekutiv alle durchgeführten Messungen bei 106 Patienten (25 Frauen, 81Männer, Alter 60±12 Jahre, Body Mass Index 28±4,8kg/m2).
Ergebnisse: Zwei Patienten hatten die Geräte nicht angelegt. Bei den übrigen 104 Patienten war der Atemfluss während 70%, der thorakale Effort in 90%, der abdominelle Effort in 91%, die Sauerstoffsättigung in 96% und die Körperlage in 100% der Messzeit erkennbar. Bei einem Patienten waren alle Signale während mehr als 50% der Messzeit nicht auswertbar.
Schlussfolgerung: Ambulante nicht beaufsichtigte Messungen der nächtlichen Atmung bei Patienten mit Verdacht auf schlafbezogene Atmungsstörungen zeigen zu einem nicht unerheblichem Teil der Messzeit nicht auswertbare Signale. Da die Mesung des Atemflusses zur Erkennung von Apnoen unverzichtbar ist, dürfte bei einem Teil der Patienten das Ausmaß der schlafbezogenen Atmungsstörung unterschätzt sein.