Pneumologie 2007; 61 - P244
DOI: 10.1055/s-2007-973323

Funktionelle Verbesserung einer inoperablen Thoraxinstabilität durch Vakuumfixation; ein Fallbericht

K Siemon 1, T Barchfeld 1, P Appelhans 1, D Heller 1, D Dellweg 1, P Haidl 1, D Köhler 1
  • 1Fachkrankenhaus Kloster Grafschaft, Schmallenberg

Hintergrund:

Die Sternuminstabilität ist eine seltene Komplikation nach thorakalem Eingriff mit medianer Sterniotomie. Diese führt zu einer zusätzlichen Schwächung der Atemmuskelpumpe.

Kasuistik:

Bei dem 75 jährigen Patienten bestand nicht nur eine geringe Sternuminstabilität, sondern das Sternum war wegen Osteomyelitis nach Sterniotomie komplett reseziert worden. (Grund für die Sterniotomie war eine ACVB Operation bei 3-Gefäß KHK.)

Durch die Sternumresektion kam es zu einer erheblichen Thoraxinstabilität. Die Aufnahme in unser Haus erfolgte zur Entwöhnung bei Langzeitbeatmung. Der Pat. war zum Zeitpunkt der Aufnahme bereits seit über 100 Tagen beatmet.

Die Abbildungen zeigen die Thoraxinstabilität:

Abb.1: Inspiration

Abb.2: Exspiration

Ergänzend zu unserem Weaning-Protokoll passten wir eine gepolsterte Kunststoffplatte an, die durch eine Vakuumfixation den Thorax während der Spontanatmungszeiten stabilisieren sollte. Der Pat. konnte somit erfolgreich entwöhnt werden.

Die Abbildung zeigt die Vakkumfixation:

Abb.3: Angepasste gepolsterte Kunststoffplatte mit Vakuumfixation.

In der Lungenfunktion fand sich unter der Vakuumfixation eine Zunahme der Vitalkapazität (VC) ohne/mit Vakuumfixation um 9% (2,22l statt 2,04l), der Einsekundenkapazität (FEV1) um 3% (0,94l statt 0,91l). Auch die inspiratorische Atemkraft (Pimax) nahm um 8% zu (4,12 kPa statt 3,81 kPa).

Das Gerät wurde dem Pat. nach Hause mitgegeben und wird auch weiterhin intermittierend genutzt.

Zusammenfassung:

Zusammenfassend handelt es sich um eine ungewöhnliche „Weaning“-Technik, welche die übrigen Maßnahmen erfolgreich unterstützt hat und lungenfunktionell zu einer nachweisbaren Verbesserung geführt hat.