Pneumologie 2007; 61 - P241
DOI: 10.1055/s-2007-973337

Der Einfluss von Lungensport über 1 Jahr auf den exspiratorischen Spitzenfluss (PEF) von COPD-Patienten

S Jungblut 1, H Frickmann 2, T Hirche 1, J Klingler 3, U Müller 2, J Bargon 2
  • 1Abteilung für Pneumologie, Klinikum der Goethe-Universität Frankfurt/Main
  • 2Medizinische Klinik, St. Elisabethen-Krankenhaus, Frankfurt/Main
  • 3Sportzentrum der FTG Frankfurt, Frankfurt/Main

Einleitung:

Die prospektive, randomisierte, kontrollierte Studie beschäftigt sich mit der Frage, ob durch Lungensport bei COPD-Patienten über einen längeren Zeitraum von 12 Monaten eine Verbesserung des exspiratorischen Spitzflusses (PEF) induziert werden kann. Ferner wird untersucht, ob es einen Unterschied zum Spontanverlauf der Krankheit über 12 Monate gibt.

Material und Methoden:

Eine Gruppe von 7 COPD-Patienten (1 Mann, 6 Frauen, Altersmedian 70, COPD II-III° nach GOLD), die regelmäßig das Programm einer Lungensportgruppe besuchten, wurde mit einer nicht sportlich aktiven Kontrollgruppe von 10 COPD-Patienten (5Männer, 5 Frauen, Altersmedian 67,5, COPD II-III° nach GOLD) verglichen. Untersucht wurde der PEF der Patienten zum Zeitpunkt nach 0 und 12 Monaten in exazerbationsfreien Intervallen. Die relativen Veränderungen des PEF (%) nach einem Jahr wurden statistisch verglichen.

Ergebnisse:

Es zeigte sich nach 12 Monaten Lungensport eine Verbesserung des PEF um durchschnittlich + 10,3% bei einer doppelten Standardabweichung SD von +/- 8,9%. Im Spontanverlauf der COPD-Patienten, die nicht am Lungensport teilnahmen, fand sich eine Verschlechterung des PEF um durchschnittlich –8,8% bei einer SD von +/- 11,5%.

Der Unterschied zwischen den PEF-Entwicklungen bei Lungensport vs. Spontanverlauf war trotz der hohen interindividuellen Unterschiede hoch signifikant (p <0,01).

Diskussion:

Die sportinduzierte nachhaltige Verbesserung des PEF bei COPD-Patienten spricht für einen positiven Effekt des Lungensports. Unklar bleibt, ob eine gesündere Lebensweise der am Lungensport beteiligten Patienten zu ihren besseren PEF-Werten beigetragen haben könnte.

(Unterstützt durch Fresenius Kabi Deutschland)