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DOI: 10.1055/s-2007-973339
Evaluation der Indikationen für die Spiroergometrie
Einleitung: Die Spiroergometrie wird zur Beurteilung der pulmo-kardialen Leistungsfähigkeit und zur Verlaufsbeobachtung immer häufiger eingesetzt. Da uns keine zuverlässigen Daten über die Häufigkeit der Indikationsstellung vorlagen, untersuchten wir, unter welchen Indikationen die Spiroergometrien in unserer Klinik durchgeführt wurden.
Methode: Die spiroergometrische Belastung wurde mit einem Fahrradergometer in halb liegender Position vorgenommen. Bei allen Probanden lagen bodyplethysmografisch ermittelte Lungenfunktionsparameter, Diffusionsmessungen, mikrokapilläre Blutgasanalysen und Darstellungen des Thorax mit bildgebenden Verfahren vor.
Ergebnisse: Insgesamt wurden 950 Patienten (Durchschnittsalter X±SD, 56,8±13,2 Jahre), davon 683männlich (57,1±14,7 Jahre) und 267 weiblich (53,1±14,1 Jahre) mit einem mittleren Body Mass Index von 27,0kg/m2 (männlich 27,8kg/m2, weiblich 25,6kg/m2) untersucht. Die Patienten wurden in 3 Gruppen eingeteilt: Gruppe 1 (n=382) interstitielle Lungenerkrankungen, Gruppe 2 (n=310) maligne Lungenerkrankungen (Lungenkarzinom, Lungenmetastasen), Gruppe 3 (n=258) andere Erkrankungen (COPD, Herzerkrankungen). In der Gruppe 1 litten 186 Patienten (91männlich, 95 weiblich) an pulmonaler Sarkoidose. Bei diesen Patienten wurde die Spiroergometrie durchgeführt, um die maximale Belastung vor, während und nach medikamentöser Therapie mit Glukokortikoiden und/oder Azathioprin in verschiedenen Dosierungen zu evaluieren. In der Gruppe 2 bestand die Indikation in der perioperativen Risikostratifizierung von chirurgischen Eingriffen.
Schlussfolgerung: Diese Untersuchung zeigt, dass die interstitiellen Lungenerkrankungen die Hauptindikation für die Spiroergometrie darstellen, gefolgt von der perioperativen Risikoeinschätzung insbesondere bei malignen Lungenerkrankungen. Bei der pulmonalen Sarkoidose ist die Spiroergometrie eine hilfreiche Methode, um die Effekte der medikamentösen Therapie zu objektivieren.