Pneumologie 2007; 61 - V105
DOI: 10.1055/s-2007-973365

Stärkere Entlastung der Atemmuskulatur durch auto-adaptive kontrollierte nicht-invasive Beatmung

D Dellweg 1, T Barchfeld 1, M Klauke 1, D Köhler 1
  • 1Fachkrankenhaus Kloster Grafschaft Schmallenberg

Hintergrund:

Nicht-invasive Beatmung (NIV) entlastet die Atemmuskulatur bei akutem und chronischen hyperkapnischen Atempumpenversagen. Das Antriggern des Beatmungsgerätes macht dabei einen erheblichen Teil der Atemanstrengung aus. Ein neuer, auto-adaptiver kontrollierter Modus (TA-Mode®, Weinmann, Hamburg, Germany) analysiert das patienteneigene Atemmuster und passt die druckkontrollierte Beatmung so an, dass die Instpirationsanstrengung möglichst ganz ausbleibt. Diese Studie vergleicht den TA Mode mit dem konventionellen spontanen Modus (S-Mode).

Methode:

Messung der inspiratorischen Atemarbeit (total WOB), des Pressure Time Product (PTP Ösophagus unter Berücksichtigung der Thoraxwandcompliance)und des transdiaphragmalen Pressure Time Product (tPTP) durch Integralbildung von Magen- und Ösophagusdruck sowie Zeit- und Flussbestimmungen an acht lungengesunden Probanden während spontaner Atmung sowie unter NIV im S- und TA-Mode (IPAP 20 und EPAP 4cm H2O). Analyse der Ergebnisse mittels ANOVA (Duncan's Test für post hoc Bestimmungen).

Ergebnisse:

Die Anwendung der NIV im S und TA Modus reduziert die verschiedenen Parameter der Atemmuskulatur auf die in der Tabelle 1 angegebenen Werte. Alle Unterschiede sind signifikant (p <0,05).

Spontanatmung

S- Mode

TA-Mode

Total WOB (J/L) in %

100%

72

22

tPTP/volume (hPa*s/l) in %

100%

38

17

PTP/volume (hPa*s/l) in %

100%

43

23

Tabelle 1

Schlussfolgerung:

Die auto-adaptive kontrollierte nicht-invasive Beatmung entlastet die Atemmuskulatur stärker als die konventionelle Beatmung im S-Modus. Klinische Studien sind erforderlich, um herauszufinden, ob der höhere Entlastungsgrad klinische Vorteile bietet.