Pneumologie 2007; 61 - V261
DOI: 10.1055/s-2007-973370

Extrakorporale CO2-Elimination bei schwerem respiratorischem Versagen

Y Ploner 1, A Gröschel 1, C Frantz 1, H Wilkens 1, GW Sybrecht 1
  • 1Innere Medizin V, Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg/Saar

Einführung: Im fortgeschrittenen Lungenversagen, bei dem trotz mechanischer Beatmung der Gasaustausch schwer kompromittiert ist, kann eine pumpenlos betriebene Membranlunge zur CO2-Elimination eingesetzt werden und so eine lungenprotektive Beatmung ermöglichen. Die iLA (interventional Lung Assist) wird über einen femorofemoralen Zugang angelegt. Der Fluss über die Membran wird durch den arteriovenösen Druckgradienten aufrechterhalten.

Methodik: Das System wurde bei zwei Patienten mit schwerem respriatorischem Versagen eingesetzt. Die erste Patientin (60J) mit idiopathischer Lungenfibrose wurde 2003 beidseitig Lungen transplantiert. Sie entwickelte eine Bronchiolitis obliterans bei chronischer Transplantatabstoßung mit zunehmender respiratorischer Insuffizienz, Beatmungs-pflichtigkeit und respiratorischer Azidose.

Die zweite Patientin (24J) mit zystischer Fibrose wurde im Rahmen einer Pneumonie beatmungspflichtig und uns zugewiesen. Nach initialer Stabilisierung und HU Listung zur Lungentransplantation kam es im Verlauf zu einer progredienten respiratorischen Azidose und schweren Hyperkapnie.

Ergebnisse: PaO2, PaCO2 und pH vor iLA-Anlage lagen bei 7,6kPa, 13,0kPa und 7,086 bei Patientin 1, entsprechend 7,0kPa, 21,4kPa und 7,167 bei Patientin 2. Innerhalb von 7 Stunden nach Implantation des Systems kam es zur Normalisierung des pH (7, 421 beziehungsweise 7,432). Der PaO2 verbesserte sich auf 9,3 kPa entsprechend 8,2 kPa und der PaCO2 sank auf 7,0 kPa bei Patientin 1 und auf 12,5 kPa bei Patientin 2. Die inspiratorischen Spitzendrücke konnten von 40cm H2O auf 30cm H2O verringert und das AMV konnte erheblich reduziert werden.

Beide Patientinnen konnten nach 8 beziehungsweise 3 Tagen erfolgreich transplantiert werden.

Diskussion: Die iLA, eignet sich als temporäre Lungenunterstützung, bei Patienten mit progedientem, respiratorischem Versagen, als Überbrückungstherapie bis zur Lungentransplantation.