Pneumologie 2007; 61 - V159
DOI: 10.1055/s-2007-973380

Einfluss der n-CPAP Therapie auf die bronchiale Entzündung bei Patienten mit einem schweren Schlafapnoesyndrom

D Reichert 1, F Richter 1, U Sack 2, H Kuhn 3, C Gessner 3, S Hammerschmidt 3, H Wirtz 3
  • 1Robert-Koch-Klinik, Klinikum St Georg, Leipzig
  • 2Universitätsklinik Leipzig, Klinik für Immunologie, Leipzig
  • 3Universitätsklinik Leipzig, Schwerpunkt Pneumologie

Einleitung: n-CPAP ist die Therapie der Wahl beim schweren obstruktiven Schlafapnoesyndrom (oSAS). Gegenwärtig ist nur wenig darüber bekannt, ob ein schweres oSAS einen pro-inflammatorischen Einfluss auf die Atemwege besitzt. Zudem ist nicht bekannt, ob auch die Einleitung einer n-CPAP eine bronchiale Entzündung fördert, hemmt oder auf die Atemwege gar keinen Effekt hat. Ziel dieser Arbeit war es daher diverse Zytokine sowie den pH-Wert im Atemkondensat (EBC) von Patienten mit einem schweren oSAS vor und nach n- CPAP/n- BIPAP Behandlung zu quantifizieren.

Methodik: EBC wurde mit dem Ecoscreen (ViasysHealthcare) jeweils morgens, am Tag vor und nach 2 Therapienächten sowie nach einer follow-up Untersuchung (nach 3–6 Monaten) gesammelt. Darin wurden bei 37 oSAS-Patienten (Alter 31–71 Jahre) im Vergleich zu 10 Kontrollpersonen pH, diverse Zytokine (IL-1beta, IL-6, IL-8, IL-10, TMF-alpha und IL-12p70; Durchflusszytometrie), 8-Isoprostan (Cayman ELISA) und Nitrat/Nitrit (Griess) bestimmt.

Ergebnisse: Erwartungsgemäß senkte die nCPAP/nBiPAB Therapie den AHI von 69 auf 1,7. EBC- IL-1beta (p=0,038), IL-10 (p=0,001) und IL-12p70 (p=0,03) lagen vor der Therapie jeweils signifikant über denen der Kontrollgruppe. Interessanterweise stiegen alle Zytokine nach 2 Therapienächten deutlich an, normalisierten sich aber im follow-up (alle p<0,02). EBC 8-Isoprostan Messungen und Nitrat/Nitrit blieben unbeeinflusst. Der zwischen den Gruppen initial normale EBC pH fiel signifikant (6,24 auf 6,133, p=0,048) und bleibend nach 2 Therapienächten ab.

Zusammenfassung: Ein schwergradiges oSAS ist mit einer bronchialen Entzündung assoziiert. Ungeachtet des guten klinischen Effektes stimuliert die nicht-invasive Beatmung signifikant die Entzündung in den Atemwegen. Zum ersten Mal konnte ein initial pro-inflammatorischer Effekt einer n-CPAP/n-BiPAP Therapie mit einer sich offenbar langfristig einstellenden Adaptation belegt werden.