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DOI: 10.1055/s-2007-973408
Auftreten und Verlauf von obstruktiven Atemstörungen bei Vorhofflimmern bzw. – flattern vor und nach Rhythmisierung
Im Rahmen einer prospektiven Studie wurden von März 2005 bis September 2006 alle Patienten mit Vorhofflimmern bzw -flattern, die zur Rhythmisierung (Kardioversion oder Ablation) in der Klinik für Kardiologie aufgenommen wurden, hinsichtlich nächtlicher Atemstörungen untersucht. Es wurden bis zu 3 Polygraphien (PG) (EasyScreen®, Heinen & Löwenstein) durchgeführt. PG 1 in der Nacht vor Rhythmisierung, PG 2 in der Nacht nach Rhythmisierung, PG 3 nach 4 Wochen, sofern weiterhin Sinusrhythmus bestand. Ein AHI (Apnoe-Hypopnoe-Index) >5 wurde als pathologisch bewertet.
45 Pat. stimmten der Teilnahme zu. 6 wurden wegen technischer Defizite in der PG 1 ausgeschlossen. Von 39 Pat. (BMI 27,5) hatten vor Rhythmisierung 9 (23%) einen unauffälligen Befund und wurden nicht weiter untersucht. 30 (77%) hatten im Schlaf obstruktive Apnoen oder Hypopnoen. Bei 22 Pat. erfolgte PG 2 (Ausschlussgrund: 4x Ablehnung durch Pat, 4x erfolglose Kardioversion). 19 Pat. wurden nach 4 Wochen nachuntersucht. 6 (32%) waren erneut im Vorhofflimmern und erhielten keine PG 3. 13 waren weiterhin im Sinusrhythmus und erhielten ambulant PG 3.
AHI |
PG 1 |
PG 2 |
PG 3 |
Rezidiv nach 4 Wo. (n=6) |
34,3 (9–55) |
40,5 (4–66) |
- |
Sinusrhythmus nach 4 Wo. (n=13) |
26,1 (10–52) |
23,9 (7–65) |
35,6 (8–74) |
T-Test |
p=0,278 |
p=0,09 |
P=0,03 (PG2/PG3) |
Retrospektiv hatten die Pat. der Rezidivgruppe primär einen höheren AHI, der unmittelbar nach Rhythmisierung weiter anstieg. Der Unterschied zu den Pat. mit stabilem Sinusrhythmus ist nicht signifkant, ebensowenig der Unterschied unmittelbar vor und nach Rhythmisierung. In der Rezidivgruppe nimmt der AHI absolut bei 3 Pat. (50%), in der rhythmusstabilen Gruppe bei 2 (33%) zu.
Schlussfolgerungen: Pat. mit Vorhofflimmern bzw. -flattern haben überproportional häufig auch ein obstruktives Schlaf-Apnoe-Syndrom. Die nächtliche Atemstörung wird durch Wiederherstellung des Sinusrhythmus nicht gebessert. Tendenziell scheint ein höherer AHI mit dem erneuten Auftreten von Vorhofflimmern assoziiert zu sein.