Rofo 2007; 179(4): 345
DOI: 10.1055/s-2007-973938
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© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Prognose bei Fernmetastasen von Kopf-Hals-Tumoren - Prätherapeutischer Lymphknotenstatus ist relevant

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Publikationsdatum:
05. April 2007 (online)

 

Bei Kopf-Hals-Tumoren ist die Tumorfreiheit der Lymphknoten der entscheidende prognostische Faktor. Bei einem Befall sind Lokalrezidive, aber auch Fernmetastasen signifikant häufiger. Eine niederländische Arbeitsgruppe um R. Ljumanovic bestimmte Kriterien im prätherapeutischen MRT-Befund, mit denen Hochrisikopatienten identifiziert werden können. Eur J Radiol 2006; 60: 58-66

Für die retrospektive Untersuchung standen Aufnahmen von 239 Männern und 72 Frauen im Durchschnittsalter von 62 Jahren zur Verfügung. Alle waren an Kopf-Hals-Tumoren erkrankt (Larynx: 51%, Oropharynx: 33%, Mundhöhle: 12%, Hypopharynx: 2% und Lymphknotenbefall bei unbekanntem Primarius 2%). T2- und T3-Tumoren waren dabei besonders häufig. Kernspintomografisch waren bei 174 der 311 Patienten vor Behandlungsbeginn positive Lymphknoten festgestellt worden (56%). Deren durchschnittliches Volumen betrug 11,35 cm3. Bei 30 Patienten war im MRT ein beidseitiger Lymphknotenbefall erkennbar, zentrale Nekrosen wurden bei 61% der Patienten diagnostiziert. Eine extranodale Tumorausbreitung lag ipsilateral in 44 Fällen (28%) und kontralateral bei 5 Patienten (7%) vor. Zentrale Nekrosen waren kontralateral mit 47% seltener.

Plattenepithelkarzinom, axiales protonengewichtetes Bild. Pfeil: große, relativ homogene Läsion, Pfeilspitze: einzelne Lymphknotenmetastase (Bild: Burgener/Meyers/Tan/Zaunbauer, Differenzialdiagnostik in der MRT, Thieme 2003).

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