Klin Monbl Augenheilkd 2007; 224 - V_34
DOI: 10.1055/s-2007-976215

Die Entwicklung eines neuartigen Klingenmaterials für die Kataraktchirurgie

C Wirbelauer 1, P Schulze 2, W Saxler 3, DT Pham 1
  • 1Vivantes Klinikum Neukölln (Berlin)
  • 2Mülheim
  • 3Köln

Hintergrund: Mit den derzeitigen Materialien zur Klingenherstellung kann mit einer relativ teuren und empfindlichen Diamant-Klinge mehrfach eine sehr hohe Schärfe erreicht werden, während die Stahl-Klinge bei einmaliger Verwendung kostengünstiger ist. In dieser Arbeit wurde ein neuartiges Klingenmaterial mit einer dauerhaften Schärfe für die Kataraktchirurgie entwickelt. Methode: Ein neuer keramischer Werkstoff (Zirkonoxid) aus der industriellen Nutzung wurde überprüft, welcher extrem widerstandsfähig gegen den Verschleiß ist. Diese Keramik wurde mithilfe eines speziellen Herstellungsverfahren für die Kataraktchirurgie optimiert. Klingen-Prototypen wurden angefertigt und mit verschiedenen manuellen und maschinellen Methoden angeschliffen.

Ergebnisse: Die Klingendicke konnte auf bis zu 0,2mm verringert werden. In der ersten klinischen Erprobung wurde das Material der mechanischen, chemischen und thermischen (134°C) Belastung der Instrumentensäuberung und Dampfsterilisation ausgesetzt. Es kam hierbei zu keinerlei Veränderungen des Materials. Die Klingen-Prototypen konnten in unterschiedlichen Halterungen sicher platziert werden. Obwohl alle Schnitte während der Kataraktoperation komplikationslos verliefen, konnte eine optimale Schärfe noch nicht erreicht werden.

Schlussfolgerungen: In den bisherigen Entwicklungsstufen konnte ein mechanisch, chemisch und thermisch stabiles Material aus Keramik gefunden werden, welches prinzipiell eine dauerhafte Klingenschärfe für die Kataraktchirurgie ermöglichen könnte. Weitere Entwicklungen müssen die Schnittkante und Spitzengeometrie noch verbessern.