Klin Monbl Augenheilkd 2007; 224 - V_71
DOI: 10.1055/s-2007-976252

Kombinierte Implantation von Mono- und Multifokallinsen

S Mayer 1, C Wirbelauer 1, T Böhm 1, H Häberle 1, DT Pham 1
  • 1Vivantes Klinikum Berlin-Neukölln, Augenabteilung

Einleitung: Bei Wunsch nach gutem unkorrigiertem Fern- und Nahvisus nach Katarakt-OP stellt sich bei Patienten mit einseitiger Monofokallinse (IOL) die Frage, ob dies durch eine Multifokallinse (MIOL) am 2. Auge erreicht werden kann. Methodik: 10 Patienten mit unilateraler IOL (SA60AT, Alcon) sowie postoperativer Emmetropie erhielten am 2. Auge eine MIOL (ReSTOR, Alcon). Nach 2 Monaten erfolgte die Prüfung des Fern- und Nahvisus, der Aniseikonie (Awaya-Test) und der mesopischen Kontrastsensitivität (Ginsburg-Box (6cd/m2)) sowie zusätzlich eine Befragung hinsichtlich der allgemeinen Zufriedenheit ohne Brille bzw. mit dem Fern- und Nahvisus (VAS-Skala: 0–10 (zufrieden)). Ergebnisse: Der postoperative Fernvisus (s.c.) betrug im Mittel bei der IOL 1,06±0,25, bei der MIOL 0,77±0,26 und binokular 1,18±0,18. Der Nahvisus (s.c.) lag bei Nieden I-II (ReSTOR) bzw. stets >Nieden VII (IOL). Eine Aniseikonie >1% lag in keinem Fall vor. Hinsichtlich der mesopischen Kontrastsensitivität bestanden keine signifikanten Unterschiede zwischen beiden Linsentypen. Die allgemeine Zufriedenheit mit dem unkorrigierten Seheindruck lag bei 8,5±0,5 bzw. für den Fernvisus bei 9,4±0,55 und den Nahvisus bei 6,0±1,41. Schlussfolgerung: Erste Erfahrungen mit der kombinierten Implantation einer MIOL nach einer IOL weisen bei insgesamt vorhandener Patientenzufriedenheit auf eine deutliche Verbesserung des unkorrigierten Nahvisus hin.