Klin Monbl Augenheilkd 2007; 224 - V_72
DOI: 10.1055/s-2007-976253

Funktionelle Ergebnisse mit der Restor-Multifokallinse

H Kaymak 1, G Ott 1, U Mester 1
  • 1Augenklinik Sulzbach

Hintergrund: Eine neue multifokale Intraokularlinse (MIOL) (Restor, Alcon) wurde in einer klinischen Studie hinsichtlich der funktionellen Ergebnisse untersucht. Material und Methode: Bei 30 Patienten (60 Augen) wurde beidseits nach komplikationsloser Phakoemulsifikation eine Restor MIOL implantiert. Nach 3 Monaten wurden folgende Parameter bestimmt: Korrigierter und unkorrigierter Fern-, Nah- und Intermediärvisus in verschiedenen Leseentfernungen. Ferner wurden Defokussierkurven ermittelt und das Kontrastsehen mittels FACT und CAT untersucht. Ergebnisse: Die postoperative Refraktion (Sphäre) lag im Mittel bei + 0,21 (±0,3) D, der Astigmatismus bei 0,2 (±0,2) D. Der binokular gemessene Fernvisus betrug im Mittel unkorrigiert 1,0, korrigiert 1,18. Der Nahvisus lag unkorrigiert bei 1,05. Die Pseudoakkommodationsbreite betrug 5,0 D. Die subjektive Bewertung, ermittelt anhand eines standardisierten Fragebogens, ergab eine sehr hohe Patientenzufriedenheit. Schlussfolgerung: Die funktionellen Ergebnisse wie auch die subjektive Bewertung der Patienten mit weitgehender Brillenunabhängigkeit und ohne störende Photopsien sprechen für das optische Konzept der Restor-MIOL.

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Multifokallinsen – shiften sie oder nicht?

Stefanie Schmickler

Augenklinik Ahaus

Die Multifokallinse hat im Rahmen der refraktiven Chirurgie eine Renaissance erlebt. Optimale Patientenzufriedenheit wird häufig nur mit einem outcome bei Zielrefraktion „plan“ erzielt. Mit der Array, einer Multifokallinse vom refraktiven Typ, akzeptierten die Patienten auch eine geringe Restrefraktion durch einen noch relativ guten Visus. Bei den modernen Multifokallinsen führen leichte Restrefraktionen zu einer deutlichen Visuseinschränkung. Nach häufig anfänglich gutem Visus in der ersten Woche entwickeln viele Patienten einen sc Visusabfall im ersten Monat. Ziel der prospektiven Untersuchung war herauszufinden, wieso es zu einem sc Visusabfall kommt. Hierbei wurde bei allen Patienten, bei denen eine Multifokallinse implantiert wurde, der unkorrigierte Visus, eine Refraktion mit Visus und eine Axialbiometrie am am 1. postop. Tag, 1 Woche postop. und 1 Monat postop. durchgeführt. Durch die Axialbiometrie wollten wir eine eventuelle Lageveränderung der IOL im Auge ermitteln. Nach gutem sc Visus am 1. postop. Tag fiel dieser durchschnittlich um 2 Zeilen in den ersten vier Wochen ab. Gleichzeitig zeigte sich eine Hyperopisierung der Augen. Bei der Axialbiometrie zeigte sich, dass sich die Vorderkammertiefe nach 1 Woche um durchschnittlich 0,1mm veränderte, danach aber konstant blieb. Dieses sogenannte Shiften verläuft parallel zu der Refraktionsänderung und dem sc Visus Abfall. Es werden in der vorgestellten Untersuchung die Tecnis® multifokal mit der Restor® im Hinblick auf die Refraktionsänderung im Verhältnis zum Shift dargestellt. Der Shift sollte bei der IOL-Berechnung im Vorfeld berücksichtigt werden.