Klin Monbl Augenheilkd 2007; 224 - V_75
DOI: 10.1055/s-2007-976256

Wandel im Image einer typischen MIOL-Persönlichkeit

K Gerstmeyer 1, S Lehrl 2
  • 1Klinikum Minden
  • 2Psychiatrische und Psychotherapeutische Universitätsklinik Erlangen

Fragestellung: In einer 2002/2003 von uns durchgeführten Umfrage unterschieden Augenärzte Patienten nach drei einander unabhängigen Faktoren: geistige Fitness, körperliche Fitness und allgemeine Lebenszufriedenheit. Auf allen erwies sich der typische Patient für Monofokallinsen als unauffällig, profillos, während mit dem MIOL-Patienten in allen Überdurchschnittlichkeit assoziiert wurde. Welche Ergebnisse zeigte die gleiche Erhebung im Jahr 2006? Methodik: Standardisierte Befragung von 95 chirurgisch und konservativ tätigen Augenärzten. Ergebnisse: Faktorenanalysen ergeben eine unveränderte Beurteilungsstruktur der Ärzte mit drei, etwa gleich starken, unabhängigen Persönlichkeitsaspekten wie in 2002/ 2003. Für Monofokallinsen-Patienten haben sich die Ausprägungen in diesen drei Faktoren hinsichtlich der typischen Persönlichkeit nicht geändert. Hingegen hat sich das Image der MIOL-Patienten völlig verschoben. Die Ausprägungen sind nun deutlich niedriger und unterschreiten die Werte für Monofokallinsen-Patienten. Alle Unterschiede sind hochsignifikant (p=0,000; Wilcoxon-Test; 2-seitig). Diese Typisierung war unabhängig vom Alter, Geschlecht und Tätigkeitsschwerpunkt des Arztes. Schlussfolgerung: Mit einer MIOL werden nicht mehr elitäre Patientenmerkmale verbunden. Sie hat den Nimbus des Besonderen verloren und wird von Augenärzten als Standardlinse gesehen.