Rofo 2007; 179 - VO_223_2
DOI: 10.1055/s-2007-976951

Vasculo Endothelial Grothfactor (VEGF) als Indikator für die Diagnose und Aktivität duraler A.-V.-Fisteln (DAVF)

L Heuser 1, MJ Lee 1, I Radtke 1, M König 1
  • 1Klinikum der Ruhr-Universität, Inst. f. Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Neuroradiologie und Nuklearmedizin, Bochum

Ziele: Durale A.-V.-Fisteln entwickeln sich überwiegend als Folge einer Sinusvenenthrombose. Bei deren spontaner Rekanalisation werden VEGF freigesetzt. Es soll geprüft werden, ob DAVF grundsätzlich mit erhöhten VEGF-Werten im Serum einhergehen und ob sich dieses erhöhen Werte nach erfolgreicher interventioneller Therapie wieder normalisieren. Methode: Bei 13 Patienten wurden die VEGF-Spiegel im Serum bestimmt. Hierbei handelte es sich um 6 Patienten mit DAVF, 5 mit Hirnvenenthrombose, 2 mit pialen A.-V.-Angiomen. Zusätzlich wurden 17 Patienten, bei denen ein zerebraler Gefäßprozess und ein intrakranieller Tumor ausgeschlossen waren, als Kontrollgruppe mit einbezogen. Alle Patienten mit zerebrovaskulären Erkrankungen erhielten eine selektive DSA. Bei den Patienten mit DAVF wurde ein Embolisation der arteriellen Feeder mit einem Histoakryl/Lipiodolgemisch und/oder eine transvenöse Okklusion des Empfängersegmentes durchgeführt. Angiographische und klinische Ergebnisse wurden mit den VEGF Spiegeln verglichen. Ergebnis: Bei allen Patienten DAVF und Hirnvenenthrombosen ergaben sich signifikant p=0,005) erhöhte VEGF-Werte, während bei pialen Angiomen und in der Kontrollgruppe keine erhöhten Werte gefunden wurden. Bei vollständigem Verschluss der DAVF normalisierten sich zuvor erhöhte VEGF-Werte und bei unvollständiger Embolisation bzw. Rezidiv-DAVF blieben sie erhöht. Schlussfolgerung: Vaskuloendotheliale Wachstumsfaktoren korrelieren in ihrem Serumspiel sehr gut mit dem Vorhandensein und der Aktivität einer duralen A.-V.-Fistel und einer Hirnvenenthrombose. Bei beiden Erkrankungen sind sie signifikant erhöht. Sie können als nicht-invasive Kontrollmethode nach interventioneller Therapie einer DAVF wie auch als Therapiekontrolle bei Hirnvenenthrombose eingesetzt werden. Die Ergebnisse stützen die These, dass DAVF als Folge einer Hirnvenenthrombose auftreten.

Korrespondierender Autor: Heuser L

Klinikum der Ruhr-Universität, Inst. f. Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Neuroradiologie und Nuklearmedizin, In der Schornau 23–25, D-44892, Bochum

E-Mail: lothar.heuser@ruhr-uni-bochum.de