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DOI: 10.1055/s-2007-977086
Passive Wärmeentwicklung eines nicht-ferromagnetsichen Ablationskatheters zur intrakardialen Rhythmustherapie in der interventionellen MRT: Ergebnissen der Temperaturvermessung in einem Flussmodell
Ziele: Für die Durchführung intrakardialer Ablationen zur elektrophysiologisch basierten Therapie von Herzrhythmusstörungen wurde ein steuerbarer bipolarer Katheter für die Verwendung in der interventionellen MRT entwickelt. Ziel war die Vermessung der passiven Wärmeentwicklung des Katheters in einem Flussmodell. Methode: Der neuartige, nicht-ferromagnetische Ablationskatheter ist distal mit einem passiven Spulenelement visualisierbar. Die Messung der Wärmeentwicklung erfolgte an der Katheterspitze unmittelbar an der Ablationselektrode. Hier wurde die Sonde eines fiberoptischen Thermometers (Fotemp1, Optocon, Dresden; Präzision von 0,1°C) mittel Gummibandligatur eng fixiert. Zur Simulation der Ablationsumgebung wurde der Katheter an den stromführenden RF-Generator – mit einem zwischengeschalteten Tiefpassfilter zur Störsignalreduktion in der Bildgebung – angeschlossen; eine Simulation der Ablation wurde nicht durchgeführt. Die Temperaturvermessung erfolgte in einem 1,5 T/64MHz MRT-System (Magnetom Symphony, Siemens, Erlangen) unter Nutzung der Körperspule als Sende- und Empfangsspule. Dabei wurde eine mehrschichtige Spinecho- (SE-) und eine mehrschichtige Turbo-Spinecho-(TSE-)Pulssequenz mit jeweils mittlerer Ganzkörper-Energieabsorption am zulässigen Limit von SAR=4,0 W/kg und einer Scandauer von 15min gewählt. Nach jeweiliger Abkühlung auf die initial bestimmte Raumtemperatur wurde der Katheter in der Umgebung eines offenen Wasserbads sowie in einem 10mm durchmessenden Latexschlauchsystem ohne Fluss sowie mit konstanter Flussgeschwindigkeit von 0,5, 0,1 und 0,05l/min vermessen. Als Flüssigmedium wurde eine eingedickte Polyacrlsäurelösung (5,85g/l PAA, 0,8g/l NaCl) benutzt, welche der Wärmeleitfähigkeit und den dielektrischen Eigenschaften von Humangewebe entspricht. Ergebnis: Im Wasserbad konnte eine maximale Temperaturerhöhung vom 0,6°C (SE) bzw. 0,7°C (TSE) gemessen werden. Bei zusätzlichem Wärmestau fand sich in dem Schlauchsystem ohne Fluss ein anhaltender Temperaturanstieg bis auf 1,8°C (SE) bzw. 2,1°C (TSE) nach 15min, mit nach 5min stetigen Anstieg von 0,08°C. Alle Messungen mit Fluss ergaben keine Temperaturerhöhungen über 0,2°C und lagen im Bereich der Messungenauigkeit. Schlussfolgerung: Auch unter Verwendung von energiereichen Pulssequenzen am SAR-Limit über 15min ergibt die Messung im vorgestellten Modell keine kritische Temperaturerhöhung an dem neu entwickelten Ablationskatheter.
Korrespondierender Autor: Koops A
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Martinistr. 52, 20246 Hamburg
E-Mail: koops@uke.uni-hamburg.de
MRT-Sicherheit - Wärmeentwicklung - Katheterablation