Prospektive Phase I-Studie zur Transpulmonalen Chemoembolisation (TPCE) mit Doxorubicin beladenen Beads bei primären und sekundären Lungentumoren

Ziele: Phase I-Studie: Evaluation der transpulmonalen Chemoembolisation (TPCE) mit Doxorubicin beladenen Beads zur Therapie von malignen Lungentumoren. Methode: Diese prospektive Studie ist als „Single Centre Studie“ angelegt. Zwischen 2006 und 2007 werden 20 Patienten mit primären oder sekundären Lungentumoren mittels TPCE in palliativer Intention behandelt. Die tumorversorgenden Gefäße werden hierbei superselektiv punktiert und bis zu 8ml DC-Beads, welche mit 150mg Doxorubicin beladen sind, appliziert. Die Größe der Beads liegt hierbei zwischen 500 und 700µm. Diagnose und Follow-Up erfolgt sowohl mittels nativer als auch kontrastmittelverstärkter MRTs. Die Behandlung wird drei Mal in einem Abstand von drei Monaten wiederholt, das Follow-up erfolgt 12 und 24 Wochen nach der initialen Behandlung. Bisher wurden 5 Patienten behandelt, wobei 2 Patienten sich allen drei Embolisations-Sitzungen unterzogen, die anderen wurden jeweils nur mit einer Sitzung (n=2) bzw. zwei Sitzungen (n=1) behandelt. Das mittlere Alter lag bei 63,0 Jahren, das Geschlechterverhältnis männlich zu weiblich bei 3 zu 2. Die Patienten zeigen im Mittel 2,2 Tumoren unterschiedlichen Ursprungs. NSCLC (n=1), Metastasen eines Mamma-Ca's (n=2) und Metastasen eines Colorektalen Karzinoms (n=2). Ergebnis: Alle behandelten Patienten entwickelten leichte Nebenwirkungen wie Pleuraerguß (n=2), Übelkeit und Erbrechen (n=2), Pneumonie (n=1), Husten (n=1) sowie thorakale Schmerzen (n=1). Drei von fünf Patienten (=60%) mussten stationär aufgenommen werden. Nach RECIST-Kriterien konnten jeweils in zwei Fällen eine „Stable-Disease“ Situation (=40%) sowie ein „Progressiv-Disease“ (=40%) verzeichnet werden. Ein weiterer Fall wurde als „Drop out“ gewertet (=20%). Das Tumorwachstum betrug im Mittel 91,37% (=25,75ml), die Range lag hierbei zwischen 115,5% (=26,9ml) und 67,25% (=24,6ml). Vier von fünf Patienten sind noch am Leben, eine Patientin starb 169 Tage nach Behandlungsbeginn. Schlussfolgerung: Diese Phase I-Studie zeigt, dass die TPCE mit Doxorubicin beladenen Beads technisch möglich und gut verträglich ist sowie einen relevanten Therapieeffekt aufweist; weitere Therapiestudien sind allerdings notwendig.

Korrespondierender Autor: Lindemayr S

Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Theodor-Stern-Kai 7, 60590 Frankfurt/Main

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