Rofo 2007; 179 - VO_407_5
DOI: 10.1055/s-2007-977192

Malignes Melanom: Kraniales MRT ohne neurologische Symptomatik?

M Schlamann 1, C Loquai 1, S Göricke 1, M Forsting 1, I Wanke 1
  • 1Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Essen

Ziele: Ist eine MR Bildgebung des Gehirns bei neurologisch unauffälligen Patienten mit einem malignen Melanom erforderlich? Methode: Es wurden retrospektiv 120 neurologisch unauffällige Patienten mit malignem Melanom ausgewertet, die ein Routinestaging mittels kranieller MRT erhielten. Es wurde untersucht, wie viele der Patienten zerebrale Metastasen aufwiesen. Das Untersuchungsprotokoll bestand aus einer Flair, einer T1 Wichtung, und zehn Minuten nach Kontrastmittelgabe aus einer T1 Wichtung in drei Ebenen mit in Magetization-Transfer Technik.

Klinisch wurde zusätzlich der Melanomtyp, die Tumordicke, Clarklevel, Lokalisation des Primärtumors und das klinische Stadium verzeichnet. Ergebnis: Von den 120 neurologisch symptomlosen Patienten (Klinisches Stadium I: 27 Patienten, Stadium II: 29 Patienten, klinisches Stadium III: 25 Patienten, klinisches Stadium IV: 39 Patienten

15 der 120 Patienten (12,5%) wiesen zerebrale Metastasen auf. 14 Patienten befanden sich zu diesem Zeitpunkt bereits im Stadium III oder IV. Somit hatten 21,8% aller Patienten im Stadium III und IV cerebrale Metastasen. Ein Patient im klinischen Stadium II entwickelte zerebrale Metastasen. Schlussfolgerung: Eine kraniale Bildgebung ist zum Staging des malignen Melanoms gerade im fortgeschrittenen Krankheitsverlauf auch beim neurologisch symptomlosen Patienten unerlässlich

Korrespondierender Autor: Schlamann M

Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Hufelandstraße 55, 45122 Essen

E-Mail: marc.schlamann@uni-due.de