Rofo 2007; 179 - WI_PO_18
DOI: 10.1055/s-2007-977292

MR-Tomographie des Innenohrs bei 7T

S Sammet 1, P Schmalbrock 1, RM Koch 1, MV Knopp 1
  • 1The Ohio State University, Department of Radiology, Columbus

Ziele: Ziel dieser Studie, ist es zu zeigen, dass die Darstellung des menschlichen Innenohrs mithilfe der Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT) bei 7T trotz starker Suszeptiblitätsunterschiede im Bereich der Luft-Gewebeübergänge des Ohrs möglich ist. Methode: MR-Bilder des Innenohrs von 6 Probanden (26–51Jahre) wurden in einem 7T-Ganzkörper-MR-Tomographen mit einer Sende-Empfangs-Kopfspule oder einer 8-Kanal-SENSE-Empfangsspule mit einer größeren äußeren Sendevolumenspule aufgenommen. Verschiedene MR-Pulssequenzen wurden untersucht, darunter eine 2D-Turbo-Spin-Echo-Sequenz (TR/TE=5500/80 Echozuglänge 13), eine T1-gewichtete Inversions-Recovery-präparierte 3D-Turbo-Field-Echo-Sequenz (TI/TR/TE/Flipwinkel=1350ms/13ms/2.2ms/8 Grad) und eine 3D-Balanced-Field-Echo-Sequenz (TR/TE/Flipwinkel=9.7ms/4.8ms/25 Grad). Die rekonstruierten Voxelgrößen waren im Bereich von 0.45mmx0.45mmx2.5mm bis 0.3mmx0.3mmx0.4mm. Ergebnis: Die Strukturen des Innenohrs konnten mit allen drei Sequenzen aufgelöst werden, einschließlich der Cochlea mit Scalae vestibuli et tympani, des Vestibularsystems mit Canalis semicircularis, des N. facialis und des N. vestibulocochlearis. Die T1-Sequenz erzeugte eine hervorragende Darstellung des Hirnstamms mit einem niedrigeren Signalintensitaet in den flüssigkeitsgefüllten Räumen des Innenohrs. Die 2D-TSE Sequenz produzierte hochaufgelöste MR-Bilder mit der SENSE-Spule, jedoch führten B1-Feldinhomogenitäten mit der Sende-Empfangsspule zu niedrigeren Flipwinkeln und einer verminderten Empfangssensitivität im Innenohr. Des weiteren benötigen Balanced-Field-Echo-Sequenzen eine Datenaufnahme mit unterschiedlichen Phasenwinkeln der Hochfrequenzpulse (CISS, SIMCAST), um Bandartefakte zu vermeiden. Schlussfolgerung: Die Resultate zeigen, dass bei 7T die MR-Tomographie des Innenohrs in hoher Qualität möglich ist. Nach Shim noch vorhandene Inhomogenitäten des statischen Magnetfeldes und durch Inhomogenitäten der Hochfrequenzfelder verursachte Artefakte, beeinflussten die Qualität der MR-Bilder nur geringfügig. Ultrahochfeld MR-Tomographie des Innenohrs kann anatomische Details darstellen, die bei niedrigen Feldstärken nicht sichtbar sind und könnte somit zu einem besseren Verständnis von Erkrankungen wie z.B. M. Ménière und zu einer detaillierter Diagnostik von Akustikusneurinomen beitragen.

Korrespondierender Autor: Sammet S

The Ohio State University, Department of Radiology, 1654 Upham Drive, 43210 Columbus

E-Mail: sammet.5@osu.edu