Rofo 2007; 179 - WI_PO_94
DOI: 10.1055/s-2007-977368

Vergleich von 3D kontrastmittelgestützter und 2D TOF MR-Venographie bei Patienten mit Verdacht auf Sinusvenenthrombose

E Siebert 1, HC Bauknecht 1, F Masuhr 1, G Bohner 1, R Klingebiel 1
  • 1Institut für Radiologie, Charité-Universitätsmedizin Berlin, Abteilung Neuroradiologie, Berlin

Ziele: Die Sinusvenenthrombose (SVT) ist ein neurologisches Krankheitsbild mit einer äußerst variablen Klinik und potenziell letalem Verlauf. Die nicht Kontrastmittel-angehobene MR-Untersuchung leidet an wohlbekannten Bildgebungsartefakten, z.B. bei langsamem und/oder alternierendem venösen Fluss. Das Ziel dieser Studie war die Evaluation einer elliptisch-zentrierten Kontrastmittel-angehobenen 3D MR-Venographie (ec 3D MRV) im Vergleich zu einer 2D Time-of-Flight (2D TOF) MRV bei Patienten mit Verdacht auf SVT. Methode: Bei 25 Patienten (Alter: 40,6 +/- 16,5 Jahre) mit Verdacht auf SVT wurde eine MRT-Untersuchung inklusive 2D TOF MRV und ec 3D MRV durchgeführt. Radiologischer Befund und klinisches Outcome wurden korreliert. Die MR-Venographien wurden von zwei erfahrenen Neuroradiologen in verblindeter Weise evaluiert nach den Gesichtspunkten Bildqualität, Abgrenzbarkeit der venösen Sinus, der Venae cerebri internae, der Venae Labbé, und der Vena Galeni sowie der Frage, ob weitere Bildgebung zur Diagnose bzw. zum Ausschluss einer SVT nötig war. Ergebnis: Die Sensitivität/Spezifität der ec 3D MRV betrug 85,7/97,2% im Vergleich zur 2D TOF MRV mit 71,4/55,6%. Die ec 3D MRV zeigte eine überlegene Bildqualität und gegenüber der 2D TOF MRV optimierte Abgrenzbarkeit der Sinus und Hirnvenen mit Ausnahme des Sinus rectus. Weiterführende Bildgebung war im Falle der ec 3D MRV seltener nötig (28% vs. 66%, p<0.001). Ferner war die Interobservervariabilität reduziert bei der ec 3D MRV. Schlussfolgerung: Die Ergebnisse dieser Studie liefern weitere Hinweise für die Überlegenheit der ec 3D MRV im Vergleich zur 2D TOF MRV bezüglich der Diagnose bzw. des Ausschlusses einer SVT in der klinisch- neuroradiologischen Praxis.

Korrespondierender Autor: Siebert E

Institut für Radiologie, Charité-Universitätsmedizin Berlin, Abteilung Neuroradiologie, Charité Platz 1, 10117 Berlin

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