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DOI: 10.1055/s-2007-977402
Multimodale bildgebende Diagnostik von extramedullären Rezidive einer akuten myeloischen Leukämie (Chloromen) nach peripherer Stamzellen-Transplantation
Einleitung:
Die allogene periphere Stammzellen-Transplantation (PBSZT) repräsentiert mittlerweile die Therapie der Wahl bei allen Patienten mit myeloischer Leukämie.
Eine immer häufig werdende Komplikation nach PBSZT stellt das extramedulläre Rezidiv dar.
Als mutmaßlicher Pathomechanismus dafür wird zurzeit die Unfähigkeit mancher „anti-leukemischen“ Effektor-Zellen in den verschiedenen Organe gehandelt, was zum Teil durch die Gegenwart von natürlichen Barrieren und auch durch den unterschiedlichen Einfluss des mikrobiologischen Umfeldes begünstigt wird.
Da sich diese Rezidive dem Nachweis durch das hämatologische Labor oder die Knochenmarkbiopsie in der Regel völlig entziehen, wird der Bildgebung eine immer wichtigere Rolle zugesprochen.
Das Poster gibt, nach kurzen Ausführungen zur Physiologie und Pathophysiologie des Leukemierezidives nach PBSZT, eine Zusammenfassung aller möglichen Manifestationsformen dieser Erkrankung, systematisch, in Abhängigkeit von Lokalisation und der angewandten Modalität (US-, Rö-, CT- und MR-Bildgebung). Dabei wird auf die Häufigkeit der einzelnen Organmanifestationen, sowie auf die verschiedenen Aspekte die sich aus der Größe und unterschiedlichen Rezidivlokalisation für die Bildgebung ergeben, eingegangen.
Material und Methode:
Vorstellung von 17 Patienten mit extramedullärem Rezidiv einer akuten myeloischen Leukämie mit unterschiedlichen Manifestationenformen nach PBSZT. Es ergaben sich dabei folgende Befunde: CNS-Befall (einschließlich eines Befalls der Lepto- und Pachymeningen und der Hirnnerven; n=3), nodaler Befall in praktisch allen Lymphknoten-Stationen (n=4), Lunge (n=3), Pleura (n=2), Myokard und Perikard (n=2), Leber (n=3, einschließlich der periportalen Räume), Gastrointestinaltrakt (n=1), Peritoneum und Omentum (n=1), Haut und Subkutis (n=2), Brust (n=1), Hoden (n=2), Skelett (n=3), Muskulatur (n=2), Ovarien und Vulva (n=1).
Lernziele:
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Familiarisierung des diagnostisch tätigen Radiologen mit den häufigsten Manifestationsformen von extramedullären Rezidiven einer akuten oder chronischen myeloischen Leukämie (Chloromen).
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Diskussion über andere potentielle Diffentialdiagnosen in dem gegebenen klinischen Kontext bei Patienten mit sekundärem Chlorom nach PBSZT.
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Diagnostische Tips und weiterführende Maßnahmen.
Korrespondierender Autor: Horger M
Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Radiologie, Hoppe-Seyler-Str. 3, 72076 Tübingen
E-Mail: mshorger@med.uni-tuebingen.de
Chlorom - Multimodale Bildgebung - PBSZT