OP-Journal 2000; 16(3): 286-289
DOI: 10.1055/s-2007-977519
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Die Auswirkungen der „Alterspyramide” auf Unfallchirurgische Kliniken

F. Hahn
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Publication Date:
12 April 2007 (online)

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Zusammenfassung

Der steigende Anteil von alten und sehr alten Menschen in unserem Land (wie in den meisten Industriestaaten) zeigt Wirkung in allen Bereichen des Sozialstaats: Krankenversicherung, Sozialhilfe, Rente, Pflegeversicherung. Besonders im Gesundheitswesen ist ein Zielkonflikt absehbar zwischen steigendem Therapiebedarf der alten Mitbürger und dem politischen Willen zur strikten Kostenbegrenzung. Von der Arbeitsgruppe „Alterstraumatologie” der Deutschen Sektion der AOI wurde nach wegweisenden Vorstudien für die Jahre 1995 und 1996 eine differenzierte Erhebung des stationären Krankengutes nach Altersklassen für die Jahre 1988, 1993 und 1998 durchgeführt. Daraus konnten repräsentative und valide Daten gewonnen werden, die eine gut Basis für politische Argumentation, Planen und Handeln in der Unfallchirurgie darstellen können. Die wichtigste Erkenntnis daraus ist, dass es nicht genügen wird, künftige Kapazitäten der unfallchirurgischen Kliniken den demographischen Daten nur analog anzupassen. Vielmehr müssen die unfallchirurgischen Kliniken Deutschlands aufgrund dieser Aufhebungen mit überproportionaler Zunahme der alten und hochbegabten Verletzten rechnen.