OP-Journal 2002; 18(1): 16-20
DOI: 10.1055/s-2007-977570
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Computerassistierte Osteosynthesen am Becken

Ulrich Stöckle, Benjamin König, Norbert Haas
Further Information

Publication History

Publication Date:
12 April 2007 (online)

Preview

Zusammenfassung

Navigationsverfahren auf der Basis von CT-Daten werden seit 1994 in der Wirbelsäulenchirurgie eingesetzt. In vielen Studien konnte eine Erhöhung der Präzision nachgewiesen werden, so dass heutzutage in vielen Kliniken die navigationsgestützte Pedikelschraubenplatzierung ein Routineverfahren darstellt. Ausgehend von der Erfahrung in der Wirbelsäulenchirurgie wurde zunächst die CT-gestützte Navigation bei wenig dislozierten Beckenring- und Azetabulumfrakturen eingesetzt für perkutane Schraubenosteosynthesen. Nach experimentellen Vorstudien erfolgten dann auch 25 perkutane Schraubenosteosynthesen mit der bildwandlergestützten Navigation. Die postoperative Kontrolle der Schraubenlage erfolgte jeweils mittels postoperativem Röntgen und CT. Insgesamt konnten 29 der 30 eingebrachten Schrauben korrekt platziert werden. Bei einer Schraube fiel im postoperativen CT eine ventrale Kortikalisperforation im Sakrum auf, aber ohne jegliche neurologische Komplikation. Aufgrund dieser ersten klinischen Erfahrungen wird die Indikation für die CT-gestützte Navigation vor allem bei wenig dislozierten Azetabulumfrakturen oder Sl-Verschraubungen bei Sakrumdysplasie gesehen, während die bildwandlergestützte Navigation sich bei entsprechender Bildqualität als Verfahren der Wahl für Sl-Verschraubungen bei traumatischen oder degenerativen Instabilitäten bewährt hat, vor allem wenn Repositionsmaneuver erforderlich sind.