OP-Journal 2004; 20(2): 134-140
DOI: 10.1055/s-2007-977678
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Lösungsmöglichkeiten nach fehlgeschlagenen Osteosynthesen: Hüftkopf und Schenkelhals

Felix Bonnaire, Thomas Lein, Henning Röhl
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Publication Date:
12 April 2007 (online)

Zusammenfassung

Partielle oder vollständige Hüftkopfnekrosen, verbleibende Hüftkopfdefekte und Gelenkinkongruenzen und -Instabilitäten, intraartikuläre freie Fragmente, Bewegungseinschränkungen und posttraumatische Arthrosen sind nach Osteosynthesen bei Hüftkopffrakturen die häufigsten Problemstellungen. Da zumeist jüngere Patienten von den Hüftkopf(luxations)frakturen betroffen werden, sind gelenkoder zumindest knochenerhaltende Lösungen grundsätzlich zu favorisieren gegenüber primär resezierenden Verfahren und Endoprothesen. Die Indikationen sind ausschließlich individuell zu stellen und beinhalten von der arthroskopischen Exploration bis zur Implantation einer zementfreien oder zementierten Totalendoprothese eine breite Eingriffspalette. Vor allem schenkelkopf- und halserhaltende Prothesen bieten bei sehr jungen Patienten annehmbare Alternativen zum totalen resezierenden Gelenkersatz. Nach operativer Behandlung und Fehlschlägen nach Schenkelhalsfrakturen des älteren Menschen kommen nur in Ausnahmefällen Reosteosynthesen in Betracht. Für diese Patienten ist eine prothetische Versorgung mit Duokopf- oder Totalendoprothese grundsätzlich die sichere Variante. Bei jüngeren Patienten sind Rettungsoperationen mit Umstellungsoperationen zum Gelenkerhalt vorzuziehen. In aussichtslosen Fällen sollte man sich bei diesen Patienten zu einem funktionell noch günstigen Zeitpunkt zu einem möglichst knochenerhaltenden Gelenkersatz entscheiden.

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