OP-Journal 2004; 20(2): 158-160
DOI: 10.1055/s-2007-977681
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Lösungsmöglichkeiten nach fehlgeschlagenen Osteosynthesen am distalen Oberschenkel - Erfahrungen mit dem LIS-System

Hermann Josef Bail, Michael Schütz, Norbert Haas
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Publication Date:
12 April 2007 (online)

Zusammenfassung

Die Ergebnisse bei der Versorgung von distalen Femurfrakturen waren mit einer nicht geringen Zahl von Infektionen, Pseudarthrosen und Fehlstellungen belastet. In jüngerer Zeit haben sich die Lösungsmöglichkeiten bei fehlgeschlagenen Osteosynthesen am distalen Femur durch die Einführung minimal invasiv einzubringender winkelstabiler Implantate deutlich erweitert. Die minimal invasiven Operationstechniken, ermöglichen eine stabile Fixation der Fraktur unter größtmöglicher Schonung der ohnehin kompromittierten Weichteile. Kommt es nach primärer Versorgung einer distalen Femurfraktur mit einem „konventionellen” - nicht winkelstabilen - Implantat zum Implantatversagen oder zur Fraktur-Redislokation scheint uns daher das Umsteigen auf ein winkelstabiles Implantat (z.B. Femur Less Invasive Stabilization System - LISS) angezeigt. Ebenso können - falls indiziert - biologische Massnahmen wie autologe Knochentransplantation und neuerdings Applikation von Wachstumsfaktoren die Konsolidierung der Fraktur bewirken oder bei einem Implantatwechsel unterstützen. Weitere Möglichkeiten zur Problemlösung bei fehlgeschlagenen Osteosynthesen am distalen Femur sind in Abhängigkeit der Frakturform die Verbundosteosynthese und der frühzeitige alloarthroplastische Gelenkersatz. Unserer Erfahrung nach müssen diese Verfahren bei Anwendung der vorgenannten Techniken nur selten eingesetzt werden.

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