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DOI: 10.1055/s-2007-982919
Wann ist die sekundäre axilläre Lymphonodektomie (aLND) bei positiver axillärer Sentinel Node Biopsie (aSNB) indiziert?
Zielsetzung:
Meistens finden sich bei positiver aSNB keine weiteren axillären Metastasen.
In einer retrospektiven Untersuchung wurden Risikofaktoren für einen metastatischen
Befall der Restaxilla identifiziert.
Material und Methoden:
Retrospektiv wurden 798 Patientinnen mit stanzbioptisch gesichertem primärem Mammakarzinom und aSNB (1/2001–12/2006) ausgewertet. Die SNB erfolgte nach praeoperativer Lymphszintigraphie (Technecium99). Bei positiven SN im Schnellschnitt oder nach Paraffinhistologie (Schnittstufen 200µm) erfolgte eine sekundäre aLND. Das Risiko für einen weiteren metastatischen Befall der Axilla wurde nach tumorbiologischen Faktoren untersucht.
Ergebnisse:
Insgesamt hatten 23,7% (n=189) der Patientinnen mindestens einen positiven SN. Eine sekundäre aLND wurde bei 163 Patientinnen durchgeführt, wovon 23,3% (n=38) weitere LK-Metastasen hatten. 40% (n=15) aller Patientinnen mit weiteren LK-Metastasen hatten G3-Tumore. Bei zwei und mehr positiven SN (n=52) stieg das Risiko für weitere axilläre Metastasen auf 44,2%. Bei der Kombination ein positiver/weitere negative SN betrug die axilläre Metastasierungsrate 10,6% (n=11).
Zusammenfassung:
Das Metastasierungsrisiko der Axilla stieg signifikant bei Patientinnen mit Zunahme der Metastasengröße im SN, bei mehr als zwei positiven SN und bei G3-Tumoren und war signifikant erniedrigt bei Mikrometastasen und in der Sequenz ein positiver/weitere negative SN.
Bei positivem SN und günstigen Zusatzkriterien ist zu diskutieren, ob im Einzelfall auf eine sekundäre aLND verzichtet werden kann.