Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2007; 4 - A26
DOI: 10.1055/s-2007-982931

DRGs und Senologie – Bestandsaufnahme 2003–2007 und zukünftiger Anpassungsbedarf

D Franz 1, N Roeder 1
  • 1Universitätsklinikum Münster, DRG-Research-Group, Münster, Deutschland

Zielsetzung: Seit der DRG-Einführung 2003 sind umfangreiche Anpassungen der DRG-Struktur und der ökonomischen DRG-Bewertung für die Senologie vorgenommen worden. Ziel dieser Untersuchung war die medizinische und ökonomische Analyse der Auswirkungen der Systemumstrukturierungen auf die Abbildungsqualität der hochspezialisierten und komplexen Leistungen der Senologie. Zukünftiger Anpassungsbedarf wird aufgezeigt.

Methodik: Ausführliche Analyse der senologisch relevanten G-DRGs in den Systemversionen 2003–2007 anhand der durch das deutsche DRG-Institut InEK (Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus gGmbH, Siegburg) publizierten Informationen.

Ergebnisse: Die Anzahl der relevanten senologischen DRGs für operative Leistungen ist von 2003–2007 von 6 auf 19 gestiegen. Schwerpunkt der Veränderungen war die Berücksichtigung der Komplexität des operativen Eingriffs als primäres Differenzierungskriterium – vor allem für komplexe plastische und rekonstruktive Operationen. Sekundär wurden weitere Parameter wie z.B. die Dignität der Grunderkrankung, die Patienten-Komorbidität oder beidseitige Eingriffe bei der DRG-Differenzierung einbezogen.

Zusammenfassung: Für die Senologie hat sich die Sachgerechtigkeit der Fallzuordnung und damit die Abbildungsqualität im DRG-System seit 2003 deutlich erhöht. Vor allem das Differenzierungskriterium „Komplexität des operativen Eingriffs“ ist ein medizin-ökonomisch belastbarer Parameter. Die Ausgliederung von Subgruppen in neue DRGs führte zu einer weiteren Homogenisierung der Ressourcenaufwände. Parallel zur Erhöhung des Differenzierungsgrades resultierte eine deutliche Zunahme der Systemkomplexität. Senologen müssen sich alljährlich ausführlich mit den Systemveränderungen befassen, um die DRG-Differenzierung zu nutzen. Weitere Anpassungen im Sinne von Detailveränderungen sind notwendig, um die Abbildungsqualität zukünftig weiter zu steigern.