Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2007; 4 - A32
DOI: 10.1055/s-2007-982937

Untersuchung des Tumormarkers Ca 27.29 zur Risikoeinschätzung und Verlaufskontrolle beim primären Mammakarzinom

EM Genss 1, B Rack 1, I Schrader 2, R Lorenz 3, H Tesch 4, U Söling 5, S Nöding 6, D Chatsiproios 7, MW Beckmann 8, W Lichtenegger 9, K Friese 1
  • 1I. Universitätsfrauenklinik der LMU, Onkologie, München, Deutschland
  • 2Henriettenstift, Gynäkologie, Hannover, Deutschland
  • 3Praxis, Dres. Lorenz/Hecker, Braunschweig, Deutschland
  • 4Praxis, Prof. Dr. Tesch, Frankfurt, Deutschland
  • 5Praxis, Dres. Siehl/Söling, Kassel, Deutschland
  • 6Klinikum Nordstadt, Gynäkologie, Hannover, Deutschland
  • 7Praxis, D. Chatsiproios, Mannheim, Deutschland
  • 8Frauenklinik, Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen, Deutschland
  • 9Frauenklinik, Charité, Berlin, Deutschland

Fragestellung: In Studien konnte eine Metastasierung beim Mammakarzinom mittels TU-Markern frühzeitig nachgewiesen werden. Ob dies zur Prognoseverbesserung führt, wird kontrovers diskutiert. In der SUCCESS-Studie wird der Marker Ca 27.29 bei Pat. mit primärem Mammakarzinom vor und während der adjuvanten Chemotherapie untersucht (n=3658 Pat. geplant).

Methodik: In der SUCCESS-Studie wird ein FEC-Doc- mit einem FEC-Doc-Gemcitabine-Regime, gefolgt von 2 vs. 5 Jahren Zoledronat bei Pat. mit primärem Mamma-Ca (N + od. high-risk N -) verglichen. Messung Ca 27.29 mit spezif. ST AIA-PACK Ca27.29 Reagenz mittels MUC-1 für AIA-600II (Tosoh Bioscience, Belgien). Obere Normgrenze für Ca 27.29 24 U/ml.

Ergebnisse: Bisher 1098 Pat. prospektiv untersucht. Marker >24U/ml bei 21% der Pat. (n=226; Mittelwert 17U/ml, Bereich 4–410) vor und 48% (n=524, Mittelwert 23 U/ml, Bereich 4–198) nach Chemotherapie auf. Signifikante Korrelation der Werte vorher und nachher(p<0,001). Vorher erhöhte Marker blieben in 14% positiv, in 84% Abfall. 62% der Blutproben vor und nach der Therapie negativ. 38% jedoch nach Therapie erhöhte Spiegel. Bei Primärdiagnose erhöhte Werte in beiden Armen zu jeweils 10% vorhanden, nach Therapie jedoch signifikant höhere Rate an Ca27.29 + Pat. im FEC-Doc-G-Arm vs. FEC-Doc-Arm (27% vs. 21%, p<0,001). Keine Korrelation zwischen erhöhten Werten und Prognosefaktoren. Jedoch signifikante Korrelation zwischen erhöhtem CA27.29-Level und pos. LK und pos. HER2-neu-Status (p=0,04).

Schlussfolgerung: Ob sich mit dem Tumormarker Ca27.29 die Risikoeinschätzung optimieren, die Therapie zielgerichteter gestalten und der Therapieerfolg bei der einzelnen Patientin besser beurteilen lässt, werden weitere Untersuchungen zeigen.