Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2007; 4 - A35
DOI: 10.1055/s-2007-982940

Versorgungsqualität der älteren Patientin mit rezeptorpositivem Mammakarzinom im Tumorzentrum Regensburg

R Görse 1, S Götz 1, K Kayser 1, K Winter 1, M Gerstenhauer 2, M Klinkhammer-Schalke 2, O Ortmann 1
  • 1Klinik und Poliklinik für Gynäkologie und Geburtshilfe der Universität, Regensburg, Deutschland
  • 2Tumorzentrum, Regensburg, Deutschland

Fragestellung:

In dieser Untersuchung wird die Versorgung von älteren Patientinnen mit rezeptorpositiven Mammakarzinomen, deren Daten im klinischen Register des Tumorzentrums Regensburg dokumentiert wurden, dargestellt. In den Jahren 1998–2001 wurden Patientinnen der Oberpfalz, ab 2002 zusätzlich der Region Niederbayern und Ingolstadt erfasst.

Methodik:

Von 1998–2005 wurden im Tumorzentrum insgesamt 2265 Frauen im Alter über 65 Jahre erfasst, die an einem primären Mammakarzinom erkrankten. Angaben zum Rezeptorstatus liegen in 1968 Fällen vor. Angaben über eine durchgeführte Hormontherapie liegen in 1498 Fällen vor. Es wurden 1720 Fälle als rezeptorpositiv dokumentiert. Die Anzahl und die Art der adjuvanten endokrinen Therapien dieser Fälle wurde erfasst.

Ergebnisse:

In dem Register einer gemischt städtischen/ländlichen Bevölkerung wurden im genannten Zeitraum 2265 Frauen im Alter über 65 mit einem primären Mammakarzinom erfasst. Angaben über eine durchgeführte Hormontherapie liegen in 1498 Fällen vor. 67% der über 65-jährigen erhielten eine adjuvante endokrine Therapie. Diese Rate entspricht fast dem Anteil der rezeptorpositiven Karzinome. Im Gegensatz zu den Patientinnen unter 65 Jahre wurde in dieser Gruppe nur in einem geringen Prozentsatz eine Chemotherapie verabreicht: in 14% vor Tamoxifen, in 7% vor Aromatasehemmer und in 2% vor Tamoxifen und einem AH. 60% der Patientinnen wurden mit Tamoxifen alleine behandelt. Nur 15% erhielten ausschließlich einen AH, 2% erhielten Tamoxifen gefolgt von einem AH.

Schlussfolgerung: Die Anzahl der adjuvant endokrin behandelten Patientinnen mit Mammakarzinom im Alter über 65 Jahre entspricht den Erwartungen und kann als optimal bezeichnet werden. Therapieprotokolle, die einen AH einbeziehen, wurden im untersuchten Kollektiv nur zu einem geringen Prozentsatz eingesetzt.