Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2007; 4 - A82
DOI: 10.1055/s-2007-982987

Diagnostische Wertigkeit von Bewegungskompensation – ein Pilot-Projekt einer bildbasierten retrospektiven Studie mit einem eingegliederten elektronischen Lösungskonzept

M Müller 2, U Schwarz-Boeger 1, M Schmidt 2, G Schimpfle 1, S Heywang-Köbrunner 3
  • 1Klinikum rechts der Isar, Gynäkologie, München, Deutschland
  • 2Fa. Siemens, Clinical Trial Business, Erlangen, Deutschland
  • 3Zentrum für Brustdiagnose, München, Deutschland

Zielsetzung: Zur Überbrückung der Lücke zwischen klinischer Forschung und Routine werden im Krankenhaus klinische Studien benötigt. Die meisten Studien sind papier-basiert und benötigen die wiederholte Eingabe von Daten, die in Krankenhaus-Systemen wie RIS und PACS vorhanden sind. Normalerweise ist die Bilddatenbank getrennt von der Studiendatenbank. Um klinische Studien zu erleichtern und eine komplette Darstellung innerhalb eines Systems zu erlauben, wurde eine integrierte Plattform einwickelt und eingeführt in einer Kooperation unserer Universitätsklinik mit der Firma Siemens.

Material und Methoden: Integrierende Techniken vereinigen alle elektronischen Informationsquellen (HIS, Labor, RIS PACS von verschiedenen Anbietern, etc.). Die Daten können direkt von diesen Systemen in das Studiensystem übergeleitet werden mit entsprechender Anonymisierung. Die erste an diesem System durchgeführte Studie ist eine Untersuchung über den diagnostischer Wert zweier verschiedener Bewegungskompensationen (Fast; High Quality) in der dynamischen Mamma-MRT.

Ergebnisse: Das System wurde getestet durch Vergleich der papier-basierten mit der elektronischen Datenerhebung, Validierung und Evaluierung. Wir stellen eine Zeitersparnis für die Befunder fest ebenso wie für den Monitor.

In der Studie werden 100 präoperativ durchgeführte Mamma-Ca. – MR-Fälle blind von 4 Lesern bewertet, jeweils mit und ohne Bewegungskompensation. Die ersten Ergebnisse mit den ersten 30 Patientinnen zeigen eine gute Inter-Observer-Variabilität sowie eine bessere Läsion-Erkennbarkeit v.a. bei Verwendung der High-Quality-Bewegungskompensation.

Schlussfolgerungen: Durch die elektronische Verwaltung der Daten werden außer dem Vorteil der Zeitersparnis auch Fehler wegen manuell durchgeführter Datenübertragung vermieden und es erhöht sich die Transparenz aufgrund von automatischen Kontrollen. Die ersten Ergebnisse versprechen eine bessere Läsion-Erkennbarkeit nach Bewegungskompensation.