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DOI: 10.1055/s-2007-983002
Zertifiziertes Brustzentrum – Operateur als Risikofaktor für eine Mastektomie
Zielsetzung:
Ist der Operateur ein Risikofaktor für eine Mastektomie? Diese Fragestellung untersuchten wir in einer retrospektiven Analyse der Daten an einem zertifizierten Brustzentrum.
Materialien und Methoden:
663 Patientinnen wurden in Hinblick auf ihre Mastektomieraten untersucht. Inkludiert waren Patientinnen mit T1 und T2 Tumoren, die von einem von 3 spezialisierten Brustchirurgen operiert wurden. Jeder Operateur hat eine Operationszahl von mindestens 50 primären Brustkrebsoperationen pro Jahr entsprechend den Zertifizierungsrichtlinien der Deutschen Gesellschaft für Senologie (DGS) und der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG).
Ergebnisse:
In der multivariaten Analyse waren zentraler Tumorsitz, positiver Lymphknotenstatus, Mehrherdigkeit, Tumorgröße und Operateur unabhängige Prädiktoren für eine Mastektomie. Operateur A hatte eine Mastektomierate von 30,5% (50/164), Operateur B 26,9% (43/160) und Operateur C 15,8% (27/171), P=0,005. Patientinnen die von Operateur A oder B operiert wurden, hatten eine 2,34 (95% CI 1,38–3,97, P<0,005) respektive 1,96 (95% CI 1,14–3,36, P=0,01) fache Wahrscheinlichkeit mastektomiert zu werden als Patientinnen, die von Operateur C operiert wurden.
Zusammenfassung:
Auch in einem zertifizierten Brustzentrum mit spezialisierten Brustchirurgen ist der Brustchirurg ein unabhängiger Risikofaktor für eine Mastektomie.