Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2007; 4 - A125
DOI: 10.1055/s-2007-983030

Magnetresonanzgalaktographie bei pathologischer Mamillensekretion

E Wenkel 1, S Schwab 1, R Janka 1, T Papadopoulos 2, MR Bani 3, R Schulz-Wendtland 1, W Bautz 1
  • 1Radiologisches Institut Universität Erlangen, Erlangen, Deutschland
  • 2Pathologisches Institut Universität Erlangen, Erlangen, Deutschland
  • 3Frauenklinik Universität Erlangen, Erlangen, Deutschland

Zielsetzung: Die pathologische Sekretion aus der Mamille ist ein Symptom von benignen und malignen, intraduktalen Brusterkrankungen. Die Röntgengalaktographie (RG) gilt als Standardverfahren zur Visualisierung von Pathologien des betroffenen Milchgangs. Ziel unserer Studie war es die Wertigkeit der MRT-Galaktographie (MRT-G) mit intraduktal appliziertem Kontrastmittel zu evaluieren.

Material und Methodik: 21 Frauen mit pathologischer Mamillensekretion erhielten präoperativ eine klinische Untersuchung, Ultraschall, eine Mammographie, eine RG und eine MRT-G. Unser Mamma-MRT Standardprotokoll für beide Brüste besteht aus T2-gewichteten Aufnahmen, T1-gewichteten Aufnahmen vor und nach intravenöser KM-Gabe in 2 verschiedenen Ebenen und einer Anflutungsstudie. Für die MRT–G wurden hochauflösende 3D-Sequenzen der betroffenen Brust in T1- und T2-Wichtung vor und nach der Applikation von verdünntem Gadolinium-DTPA in den betroffenen Milchgang angefertigt. Die MRT und MRT-G wurden mit der RG und dem histologischen Ergebnis der offenen Brustbiopsie verglichen.

Ergebnisse: Die postoperative Histologie ergab zystische Mastopathie bei 4 Patientinnen, singuläre Papillome oder Papillomatose mit extensiven intraduktalen Proliferationen bei 12 Patientinnen und DCIS bzw. invasives Karzinom bei 5 Patientinnen. Bei 19 Patienten ergab die RG einen auffälligen Befund. In der direkten MRT-G stellten sich suspekte Milchgangsveränderungen in 17 Fällen dar. Die MRT-G zeigte in 11 Fällen exaktere diagnostische Informationen bezüglich der Größe des pathologischen Befundes im Vergleich zur RG. Das operative Vorgehen wurde nach der MRT-G mit MRT in 9 Fällen modifiziert.

Zusammenfassung: Die direkte MRT-G mit MRT ist als ergänzende Methode in der Abklärungsdiagnostik der pathologischen Mamillensekretion geeignet. Sie liefert zusätzliche diagnostische Informationen bezüglich der Befundgröße und erlaubt somit eine optimierte Planung der operativen Behandlung.