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DOI: 10.1055/s-2007-983514
Zirkulierende Tumorzellen (CTCs) im peripheren Blut und Disseminierte Tumorzellen im Knochenmark (DTZ-KM) von Mammakarzinompatientinnen – Detektion, Anreicherung und Charakterisierung
1. Fragestellung:
Der Nachweis Disseminierter Tumorzellen im Knochenmark (DTZ-KM) von Mammakarzinompatientinnen ist ein unabhängiger Prognosefaktor in allen Stadien der Erkrankung. Als weniger invasive Methode scheint die Untersuchung von zirkulierenden Tumorzellen (CTC) im peripheren Blut vor allem für ein Verlaufsmonitoring geeignet. Automatisierte Systeme und molekularbiologische Methoden (PCR) könnten die Sensitivität erhöhen und eine weitere Charakterisierung dieser Zellen ermöglichen.
2. Methodik:
Die Untersuchung des KM mit dem anti Zytokeratin (CK)-Antikörper A45B/B3 geschieht nach einem standardisierten Protokoll. Die Untersuchung des peripheren Blutes (7,5–22,5ml) auf CTCs erfolgt mit dem System CellTracks Analyzer, Fa. Veridex. Nach immunomagnetischer Anreicherung mittels anti-Epcam Antikörpern erfolgt eine Immunfluoreszenz-Färbung auf CK und CD45. Positive Ereignisse werden automatisiert erfasst und am Monitor befundet. Die rt-PCR zum Nachweis Tumorzell-spezifischer mRNA im Blut erfolgt nach Stabilisierung und Isolierung der RNA in Tempus-Röhrchen mit der ABI PRISM® 6100 PrepStation und dem TaqMan 7500 FAST (Applied Biosystems).
3. Ergebnisse:
Bisher konnte eine vergleichende immunzytochemische Untersuchung des KM und Blut von 36 Pat durchgeführt werden. Die Kongruenz hierbei betrug 69% (p=0,05). 25 Pat wurden im Rahmen der Primärdiagnose untersucht. Von diesen zeigten 15 (60%) sowohl negatives KM und Blut, 5 (20%) DTZ bei negativem Blutbefund, 4 (16%) CTCs (2–123) bei neg. KM-Status, 1 (4%) beides. Von 5 Pat. in der Nachsorge zeigten 2 jeweils pos KM und Blut und 3 jeweils neg Ergebnis (100% Kongruenz). Von 6 Pat im metastasiertem Stadium hatten 5 DTZ (1– >1000) und 5 CTCs (2–77), 4 Pat mit viszeraler Metastasierung jeweils beides. Erste Ergebnisse zur PCR zeigen die potentielle Eignung dieser Methode, wobei die Sensitivität derzeit bei etwa 10 CTCs/10ml Blut liegt.
4. Schlussfolgerung:
Bei Bestätigung der Ergebnisse an einer größeren Fallzahl könnte die Untersuchung von CTCs bzw. Tumor-spezifischer mRNA im peripheren Blut die invasive Methode der KM-Punktion ergänzen und ein Monitoring der Erkrankung im Verlauf ermöglichen. Eine weitere Charakterisierung von CTCs und Genotypisierung könnte der Risikostratifizierung und Etablierung zielgerichteter Therapien dienen.