Diabetes aktuell 2007; 5(2): 52
DOI: 10.1055/s-2007-985296
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Lebensmittelverzehr in Deutschland - Was die Deutschen essen

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Publication Date:
16 July 2007 (online)

 

Während der durchschnittliche Bundesbürger vor 40 Jahren noch 19 Kilogramm Kartoffeln pro Jahr verzehrt hat, isst jeder Deutsche heute nur noch circa fünf Kilogramm der stärkehaltigen Knollen pro Jahr. Im Gegensatz dazu investierte jeder hierzulande in den 60er Jahren sechs Prozent weniger in Obst und Gemüse als wir es heute tun. Dabei geben die Deutschen mit 16,80 € rund fünf mal so viel Geld für frisches Obst und Gemüse wie für Konserven aus. Der Apfel ist offensichtlich das Lieblingsobst der Deutschen, denn es ist ihnen 4,10 € pro Monat wert. 60 % der Deutschen geben an, dass sie gelegentlich auf Bioprodukte zurückgreifen.

Doch so berauschend diese "gesunden" Zahlen auch anmuten, so ernüchternd erscheint der Fakt, dass der Durchschnittsdeutsche pro Monat vier Euro mehr für alkoholische Getränke aus gibt als für Obst und Gemüse. Knapp 2,5 Liter Bier pro Woche, 5,8 Liter Schnaps pro Jahr und jeden achten Tag ein Glas Sekt gönnt sich jeder Bundesbürger aus statistischer Sicht. Glücklicherweise geben wir aber noch vier Euro mehr pro Monat für alkoholfreie Getränke aus als für Alkohol. Im Mittel verraucht jeder Deutsche 18 € pro Monat. Acht Kilogramm Schokolade nascht jeder Bundesbürger durchschnittlich im Jahr.

Die größten Investitionen im Nahrungsmittelsektor stecken die Deutschen in Fleisch und Wurstwaren (47 € pro Monat). Dabei ist jedoch die Menge an gekauftem Fleisch in den letzten 40 Jahren stark gesunken. Andere Lieferanten tierischen Eiweißes wie Milch, Milchprodukte und Eier sind uns immerhin 32 € pro Monat und Nase wert.

Die Gesamtausgaben für Nahrungsmittel nehmen von Jahr zu Jahr zu, was zum Teil auf die stetig steigenden Kosten für diese Produkte zurückzuführen ist. Doch trotz der angeblichen Sparmoral der Bundesbürger können sie kaum darauf verzichten, außer Haus zu essen. 85 % der Westdeutschen und 77 % der Ostdeutschen geben an, dass sie sich mindestens ein Mal pro Monat entgeltlich bekochen lassen. Zumindest verbringt der Durchschnittsdeutsche zwei Jahre und zwei Monate seines Lebens mit der eigenhändigen Zubereitung von Speisen.

Quelle: Fachgesellschaft für Ernährungstherapie und Prävention e.V.

Quellen

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