Z Orthop Unfall 2007; 145(4): 406-407
DOI: 10.1055/s-2007-986516
Orthopädie und Unfallchirurgie aktuell

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Hüft-Endoprothetik - Tantal-Implantat bei Hüftkopfnekrose - eine Alternative?

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Publication Date:
02 October 2007 (online)

 

Etablierte gelenkerhaltende operative Verfahren bei der Hüftkopfnekrose sind die Anbohrung des Osteonekroseherdes und das Knochentransplantat. Nun wurde ein poröses Tantalum-Implantat entwickelt, das in seiner Effektivität (Abstützung des Hüftkopfes) einem Knochentransplantat vergleichbar sein soll.

Die ersten Erfahrungen deuten darauf hin, dass eine temporäre Stabilisierung der Hüftkopfkalotte mit dem verwendeten Tantal-Implantat möglich ist. Dies gilt vor allem für Patienten mit einem frühen Stadium der Hüftkopfnekrose - auch unter einer postoperativ durchgeführten Vollbelastung. Bei Patienten, die zuvor eine Chemotherapie/Kortikosteroidtherapie erhalten hatten und die ein bereits zu weit fortgeschrittenes Stadium der Hüftkopfnekrose aufweisen, reicht das eigene Regenerationspotential nicht aus, um den Hüftkopf auch im weiteren Verlauf zu erhalten. Bei diesen Patienten sehen wir nur eine sehr eingeschränkte Prognose bei der alleinigen Versorgung mit einem Tantal-Implantat. Diskutiert werden sollte, ob bei dieser Patientengruppe nicht die Versorgung mit einer Kombination aus einem Tantal-Implantat und dem Einbringen von Wachstumsfaktoren (BMP) eine Möglichkeit zur Gelenkerhaltung darstellen könnte.

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