RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-2007-988147
Verdachtsdiagnose Pankreaskarzinom: Welchen Wert besitzt die Kontrastmittelsonographie gegenüber anderen Schnittbildgebungen?
Problemstellung: Die Kontrastmittelsonographie wird zur Differenzierung von Pankreasraumforderungen verwendet. Dennoch werden auch nach eindeutiger sonographischer Diagnosestellung häufig weitere Untersuchungen gefordert. Ziel der Studie war zu untersuchen, welche zusätzlichen Informationen durch die weitere bildgebende Diagnostik bei der Diagnose Pankreaskarzinom erzielt werden.
Methodik: Bei 122 Patienten mit unklarer Pankreasraumforderung wurde eine KM-Sonographie (Sonovue/CPS, Acuson Sequoia) durchgeführt. Bei 72 Pat. wurden benigne Pankreasläsionen diagnostiziert. (53 zystische Neoplasien; 13 fokale Pankreatitiden bzw. in 6 Fällen nicht-pankreatische Raumforderungen. Diese Pat. wurden für 6 Monate nachbeobachtet. In 50 Fällen wurde die Diagnose eines malignen Pankreastumors (Tumorgröße 43 [10–70mm]) gestellt. Es erfolgte eine histologische Diagnosesicherung. Bei 23/50 Pat. mit der KM-sonographischen Diagnose: maligne Pankreasraumforderung wurde zusätzlich ein CT/MRT durchgeführt. Die Ergebnisse des CT/MRT wurden mit der Kontrastmittelsonographie verglichen.
Ergebnisse: Bei 44/50 (88%) Pat. mit KM-sonographischer Diagnose maligne Pankreasraumforderung wurde aufgrund der KM-Sonographie die Verdachtsdiagnose Pankreaskarzinom gestellt, bei 4 Pat. neuroendokriner Tumor, 2 Pankreastumore ließen sich nicht zuordnen. Bezüglich der Diagnosestellung eines Pankreaskarzinoms lag die Sensitivität der KM-Sonographie bei 100%, die Spezifität bei 93%. In den Fällen, in denen sich die Diagnose Pankreaskarzinom nicht bestätigte, handelte es sich um ein NHL (2 Pat.) bzw. Papillenadenom. Bei den übrigen Pat. lag ein neuroendokriner Tumor (3 Pat.) bzw. ein Sarkom und ein Riesenzelltumor vor. CT/MRT bestätigten bei 20/23 (87%) Pat. die sonographische Diagnose eines Pankreaskarzinoms, in 3 Fällen erfolgte eine Fehlinterpretation bzw. war keine Darstellung möglich. Eine zusätzliche diagnostische Aussage bzw. Korrektur der sonographischen Diagnose ließ sich durch CT/MRT in keinem Fall erzielen.
Schlussfolgerung: Die Kontrastmittelsonographie besitzt eine hohe Sensitivität und Spezifität zur Diagnostizierung eines Pankreaskarzinoms. In der vorliegenden Studie erbrachten CT/MRT keinen zusätzlichen Nutzen. Eine histologische Diagnosesicherung bleibt unverzichtbar.