Z Gastroenterol 2007; 45 - P406
DOI: 10.1055/s-2007-988552

Transiente Proliferation und Aktivierung Hepatischer Sternzellen im Maus-Modell der Thioacetamid induzierten Fibrose

R Salguero-Palacios 1, S Hemmannn 1, R Weiskirchen 2, AM Gressner 2, M Roderfeld 1, E Roeb 1
  • 1Medizinische Klinik II, Uniklinikum Gießen und Marburg GmbH, Gastroenterologie, Gießen, Germany
  • 2Institut für Klinische Chemie und Pathobiochemie, Universitätsklinikum Aachen, Aachen, Germany

Einleitung: Der Mechanismus der durch Thioacetamid (TAA) induzierten Leberfibrose und insbesondere die Rolle der hepatischen Sternzellen (HSC) hierbei sind bislang nicht ausreichend verstanden. Das Ziel unserer Studie war eine Charakterisierung des TAA Fibrosemodells und die Untersuchung der HSC-Populationen während der Fibroseentwicklung durch TAA im Vergleich zur gut charakterisierten Fibrogenese durch CCl4 Injektion.

Methodik: Die Intoxikation der Mäuse vom Stamm C3H erfolgte im TAA Modell über 6 bis 16 Wochen mit 0,02% TAA im Trinkwasser und im CCl4 Modell durch zweimal wöchentliche i.p. Injektion (0,8mg/kgKG) über einen Zeitraum von 4 Wochen. Der Grad der Leberschädigung und Fibrose wurde durch Analyse von ALT, AST und Kollagen (Hydroxyprolin und SiriusRed) bestimmt. Außerdem wurde die Expression von α-SMA, GFAP (glial fibrillary acidic protein), CRP2 (cysteine- and glycine-rich protein 2), TIMP-1 und MMP-9 auf mRNA und Proteinebene untersucht. GFAP und CRP2 gelten als spezifische Marker für Proliferation und Aktivierung/Transdifferenzierung von HSC.

Ergebnisse: GFAP und CRP2 wurden im Verlauf der TAA Intoxikation erhöht exprimiert, wobei die maximale Expression zwischen der 10. und 12. Woche lag. Die Akkumulation von Kollagen belegte die Entstehung der Leberfibrose in beiden Maus-Modellen. ALT und AST waren um den Faktor 21,5 bzw. 14,7 nach CCl4 Injektion erhöht. Im Gegensatz hierzu war keine Veränderung der Aminotransferasen in den TAA-behandelten Tieren nachweisbar. Die gesteigerte Expression von α-SMA, TIMP-1 und MMP-9 entsprach sich in beiden Modellen.

Schlussfolgerung: Die transient erhöhten GFAP- und CRP2-Spiegel im TAA Modell belegen eine Proliferation und Aktivierung/Transdifferenzierung von HSC während der hepatischen Fibrogenese. Dies demonstriert eine zellbiologische Beteiligung der HSCs im TAA-Modell. Ein kontinuierlich ansteigender Spiegel von αSMA zeigt darüber hinaus parallel – ähnlich dem CCl4 Modell – eine steigende Zahl an Myofibroblasten.