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DOI: 10.1055/s-2007-988563
Pankreastumor und erhöhte Leberwerte
Wir berichten über einen 71-jährigen Mann, bei dem wir eine extrapulmonale Sarkoidose mit initial isoliertem Befall von Pankreas und Leber diagnostizierten. Die systemische Sarkoidose befällt häufig die Lungen (90%), Lymphknoten (75%), Augen (25%) und die Haut (25%). Im Rahmen einer seltenen gastrointestinalen Sarkoidose ist meist, wie bei dem von uns vorgestellten Fall die Leber betroffen. Wenige Fallberichte isolierter Pankreasgranulome im Rahmen systemischer Sarkoidosen sind publiziert. Die Diagnose des Leberbefalls haben wir bei unserem Patienten mittels laparoskopischer Leberbiopsie wegen erhöhter Transaminasen im Serum gestellt. Da mittels MRT und Endosonographie eine malignitätsverdächtige, 4,7cm x 3,2cm x 2,9cm messende Raumforderung im Pankreaskopf gesehen wurde, welche gleichzeitig den Gallengang komprimierte, entschlossen wir uns zu einer explorative Laparotomie und es wurde eine partielle Pankreatikoduodenektomie durchgeführt. Im Resektat bestand eine inter- und intralobuläre Fibrose, mittel- bis hochgradige Entzündung mit eosinophilen Infiltraten und zahllosen nichtverkäsenden Granulomen aus Langhans Riesenzellen, Epitheloidzellen und Lymphozyten. Vergleichbare Veränderungen wurden in den peripankreatischen Lymphknoten gesehen. Postoperativ erholte sich der Patient schnell, doch wegen erneut ansteigender Alkalischer Phosphatase- und y-GT Werten wurde eine Kortikoidtherapie mit 40mg Prednison täglich begonnen. Schrittweise erfolgte die Reduzierung der Kortisondosis und im weiteren Verlauf demaskierte sich dann zusätzlich eine Hautbeteiligung im Rahmen der Sarkoidose.