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DOI: 10.1055/s-2007-988577
Undulierende Fieberschübe: Immundefekt bei Sarkoidose versus suspekte Kolitis?
Einleitung: Die Abklärung undulierender Fieberschübe bei Immundefekten stellt in der Diagnostik ein komplexes Problem dar und ist in der Diagnosefindung selten monokausal. Unter dem Verdacht einer Sarkoidose bei granulierender Hepatitis erfolgte die Einweisung.
Methodik: Nachweis von Splenomegalie und Hepatomegalie ohne Lymphknotenvermehrung. Unauffälliges Thorax- und Schädel-CT, bronchoskopisch normale Schleimhaut und Vorliegen einer unspezifischen BAL. Umfangreiche neurologische Diagnostik. Normales Knochenmark. Serologische Analysen, Immunzytologie, Gastroskopie und Koloskopie.
Ergebnis: Ausschluss von HIV, B-Zelldefekt und Reduktion von Natural-Killer-Zellen als variabler Immundefekt, Ausschluss einer Sprue und eines Morbus Whipple. Unspezifische Kolitis mit histologischem Nachweis von epitheloiden Zellen und kurzen stäbchenförmigen Bakterien mit Positivität in der Ziehl-Neelson-Färbung. PCR-Analyse aller zugänglichen soliden und flüssigen Resultate in der obigen Diagnostik.
Schlussfolgerung: Nachweis von Mykobacterium genavense ausschließlich in den Kolonbiopsien. Eine Manifestation von Mykobakterium genavense im Kolon ist eine Rarität und ist bisher bei immuninkompetenten Patienten mit HIV beobachtet worden. Unter einer Therapie mit Ethambutol, Rifampicin und Claritromycin waren keine Fieberschübe zu beobachten.