Z Gastroenterol 2007; 45 - K50
DOI: 10.1055/s-2007-988609

Nachweis lymphoepithelialer Destruktionen mittels Minisonden-basierter konfokaler Lasermikroskopie bei einem primär gastralen Marginalzonen B-Zell Lymphom vom MALT-Typ

A Morgner 1, S Miehlke 1, R Schmelz 1, A Meining 2, M Vieth 3, M Stolte 3
  • 1Medizinische Klinik und Poliklinik I, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Gastroenterologie, Dresden, Germany
  • 2Klinikum Rechts der Isar, II. Medizinische Klinik, München, Germany
  • 3Institut für Pathologie, Klinikum Bayreuth, Bayreuth, Germany

Hintergrund: Das gastrale Marginalzonen B-Zell Lymphom vom MALT-Typ (MZBZL) kann sich endoskopisch unterschiedlich manifestieren. Die histologische Sicherung anhand multipler Biopsien aus einer fokalen Läsion und/oder aus makroskopisch unauffälliger Magenschleimhaut basiert auf dem Nachweis dichter lymphozytärer Infiltrate und sogenannten lymphoepithelialen Destruktionen. Seit kurzem ist eine Minisonden-basierte konfokale Lasermikroskopie (Cellvizio®-GI) verfügbar, die unabhängig von dem zur Verfügung stehenden Endoskop im gesamten Gastrointestinaltrakt angewendet werden kann. Der Stellenwert der konfokalen Lasermikroskopie in der Diagnostik des gastralen MZBZL ist bislang unbekannt.

Fallbericht: Wir berichten über eine 69-jährige Patientin, bei der im Dezember 2006 aufgrund diffuser Oberbauchschmerzen eine ÖGD veranlasst wurde. Diese zeigte im Magen ein ca. 2cm großes Ulkus am Angulus mit verdickter Faltenbildung. Die Histologie erbrachte den Befund eines gastralen MZBZL ohne Nachweis von H. pylori (HP), dies allerdings unter laufender PPI Medikation. Anamnestisch hatte die Patientin 1999 eine nachgewiesene HP Infektion ohne zwischenzeitliche Eradikation. Das primäre Staging erbrachte ein Stadium I2 (T2N0M0B0 Paris Klassifikation). Im Rahmen des Stagings untersuchten wir das histologisch gesicherte MZBZL mittels Minisonden-basierter konfokaler Lasermikroskopie und konnten lasermikroskopisch multiple lymphoepitheliale Destruktionen in der fokalen Läsion am Angulus nachweisen. Dieser Befund wurde durch zwei unabhängige Untersucher (AM*, MV*) bestätigt. Die Patientin wird nun zur weiteren Therapie in die Dresdner HELYX Studie eingeschlossen und inklusive Lasermikroskopie nachbeobachtet.

Schlussfolgerung: Dieser Fallbericht zeigt unseres Wissens erstmals, das der Nachweis lymphoepithelialer Destruktionen im Rahmen der Diagnostik eines gastralen Marginalzonen B-Zell Lymphoms mittels Minisonden-basierter konfokaler Lasermikroskopie möglich ist. Die Lasermikroskopie bietet damit wahrscheinlich auch bei dieser Erkrankung die Möglichkeit, Biopsien zielgerichteter zu entnehmen, was insbesondere auch bei fehlender makroskopischer Läsion von Bedeutung sein könnte. Der genaue Stellenwert dieses Verfahrens sollte im Rahmen weiterer prospektiver Studien geprüft werden.

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